Im Jahr 2024 ist das Risiko von Arbeitsunfällen weiter gesunken, wie die aktuellen Berichte der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen zeigen. Laut dem Verband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) ereigneten sich pro 1.000 Vollzeitäquivalente nur noch 20,61 Arbeitsunfälle, was einem Rückgang von 2,3 Prozent entspricht. Auch bei Wege-, Schulunfällen und Berufskrankheiten wurden weniger Vorfälle registriert. Der durchschnittliche Beitrag zu den Berufsgenossenschaften sank auf 1,09 Euro je 100 Euro Lohnsumme.
Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 712.257 meldepflichtige Arbeitsunfälle (-3,8 Prozent) sowie 168.648 meldepflichtige Wegeunfälle (-6 Prozent). Bei diesen Unfällen verloren insgesamt 307 Versicherte ihr Leben durch einen Arbeits- und weitere durch einen Wegeunfall. Zudem erhielten erstmals über zwölftausend Versicherte eine Rente aufgrund eines solchen Unfalls.
Dr. Edlyn Höller von der DGUV betont: „Der Rückgang des Unfallrisikos erstreckt sich über nahezu alle Branchen.“ Sie warnt jedoch davor, diese positive Entwicklung als selbstverständlich zu betrachten und ruft dazu auf, weiterhin in sichere Arbeitsbedingungen zu investieren – besonders angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels.
Berufskrankheiten stark rückläufig
Auch das Geschehen rund um Berufskrankheiten hat sich im Jahr nach der Pandemie deutlich verändert: Die Zahl der Verdachtsanzeigen für Berufskrankheiten sank um beeindruckende 38 Prozent auf insgesamt rund neunzigtausend Fälle gegenüber dem Vorjahr.
Zudem wurden nur noch knapp siebenundzwanzigtausend Fälle als Berufskrankheit anerkannt – ein Rückgang um etwa zwei Drittel im Vergleich zum Vorjahr –, während die Rentenansprüche aufgrund solcher Krankheiten leicht anstiegen; dies ist vor allem den Folgen von Covid-19 zuzuschreiben.
Trotzdem verstarben weniger Menschen infolge einer Berufskrankheit; die meisten Todesfälle waren asbestbedingt.
Ehrenamtliche Unfälligkeiten
Neben Arbeitnehmern sind auch andere Gruppen wie Feuerwehrleute oder pflegende Angehörige unfallversichert: In dieser Gruppe wurden über vierzigtausend Unfälle registriert sowie fast fünftausend Wegeunfälle gemeldet; einige erhielten erstmals eine Rente wegen eines solchen Ereignisses oder verstarben daran.
Sicherheitslage bei Schülern verbessert
Kinder in Betreuungseinrichtungen sowie Schüler sind ebenfalls versichert: Hier wurde ein leichter Rückgang bei Schulbesuchs-Unfällen festgestellt – insbesondere bei allgemeinbildenden Schulen -, während auch die Zahl der Schulweg-Unfälle deutlich zurückging.
Die tödlichen Unfälligkeiten sanken ebenfalls merklich im Vergleich zum Vorjahr.
Mäßiger Beitragsrückgang
Die Finanzierung erfolgt durch Unternehmerbeiträge ohne Gewinnabsicht:
Das Umlagesoll stieg zwar leicht an – dennoch fiel dank gestiegener Entgeltsumme letztlich auch hier durchschnittlicher Beitragssatz etwas niedriger aus.
Anstieg Leistungsaufwendungen
Trotz gestiegener Verwaltungskosten erhöhten sich Leistungen für Versicherungs-Fälle moderat;
dies betrifft sowohl Heilbehandlungen/Rehabilitation als auch Präventionsmaßnahmen zur Erhaltung hoher Sicherheitsstandards am Arbeitsplatz
Meldepflicht:
Arbeitgeber müssen bestimmte Arten schwerwiegender Ereignisse melden – insbesondere solche mit längerfristigen Auswirkungen wie mehrtägiger Ausfallzeiten oder Todesfolge.
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Stefan Boltz
Pressesprecher
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