Eine aktuelle globale Untersuchung der Charities Aid Foundation (CAF) zeigt, dass Wohltätigkeitsorganisationen weltweit einen Anstieg der Nachfrage nach ihren Dienstleistungen im vergangenen Jahr verzeichnen.
Der Bericht „World Giving Report: Charity Insights“ von CAF untersucht die globalen Trends und Herausforderungen für über 3.000 Führungskräfte von Wohltätigkeitsorganisationen in 27 Ländern. Dieser Bericht wird bei einer Veranstaltung am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York vorgestellt und folgt auf den früher veröffentlichten „World Giving Report: Donor Insights“.
Nahezu vier von fünf (78 %) befragten Organisationen berichten, dass die Nachfrage im letzten Jahr gestiegen ist, wobei fast die Hälfte (47 %) einen erheblichen Anstieg meldet. Die Gründe dafür sind wirtschaftliche Schwierigkeiten, soziale Krisensituationen und ein Rückgang öffentlicher Dienste. Besonders stark betroffen sind Organisationen in einkommensschwachen Ländern (84 %), insbesondere jene aus den Bereichen Gesundheit, Armutsbekämpfung und humanitäre Hilfe.
Die Mehrheit (83 %) der Führungskräfte erwartet eine weitere Zunahme dieser Nachfrage im kommenden Jahr. Diese Erwartung ist besonders hoch in einkommensschwachen Regionen (90 %) sowie bei humanitären Hilfsorganisationen.
Drei von fünf Wohlfahrtsverbänden (62 %) sehen die Sicherstellung finanzieller Nachhaltigkeit als größte Herausforderung an; sie verweisen auf sinkende staatliche Zuschüsse, rückläufige Spendenbereitschaft und zunehmenden Wettbewerb um knappe Ressourcen.
Zudem gibt es unterschiedliche Ansichten über den Einfluss staatlicher Stellen auf diesen Sektor. Während Führungskräfte aus dem asiatisch-pazifischen Raum (32 %) und Afrika (28 %) positiv darüber denken, fällt das Urteil in Südamerika (8 %) und Europa deutlich negativer aus.
Laut Neil Heslop OBE, Vorstandsvorsitzender der Charities Aid Foundation:
„Ähnlich wie im Vereinigten Königreich stellt auch weltweit die Finanzierung eine zentrale Herausforderung für Wohltätigkeitsorganisationen dar.“ Angesichts sozialer Ungleichheiten, Konflikte sowie klimabedingter Auswirkungen stehen vor allem hilfsbedürftige Organisationen unter Druck – insbesondere jene aus Gesundheits-, Armuts- oder humanitären Bereichen.“
„Obwohl unsere Untersuchungen zeigen,dass vielerorts eine lebendige Spendenkultur existiert,müssen wir neue Wege finden,gemeinnützige Einrichtungen zu unterstützen – gerade angesichts fortlaufender Kürzungen staatlicher Hilfsprogramme.Die Zusammenarbeit zwischen Verbänden sowie Partnerschaften mit Regierungen,Wirtschaftsunternehmen oder lokalen Netzwerken werden entscheidend sein,diese Widerstandsfähigkeit zukünftig weiter auszubauen.“
