Die Medizintechnik hat sich als Schlüsselindustrie in Deutschland etabliert, wie im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung festgehalten. Bundeskanzler Merz bezeichnete sie kürzlich als zukunftsweisend. Mark Jalaß, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed), fordert nun eine spezifische Strategie für die Branche und identifiziert sieben wesentliche Handlungsfelder. Dazu gehören die Reduzierung regulatorischer Hürden, spezielle Regelungen bei Zollverhandlungen und die Einbindung der Branche in staatliche Krisenstäbe.
Jalaß betonte auf der BVMed-Jahrespressekonferenz in Berlin, dass Medizintechnologien nicht nur essenziell für Gesundheit und Lebensqualität sind, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Deutschland darstellen. Die Sicherstellung einer kontinuierlichen Versorgung im Gesundheitswesen sei unverzichtbar. Um dies zu gewährleisten, müsse ein strukturierter Dialog- und Strategieprozess initiiert werden.
In Deutschland beschäftigt die MedTech-Branche über 212.000 Menschen direkt; insgesamt hängen etwa 450.000 Arbeitsplätze von ihr ab. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) machen 93 Prozent der Branche aus, mit einem Umsatz von über 41 Milliarden Euro im Jahr 2024 und einer Exportquote von 68 Prozent. Etwa neun Prozent des Umsatzes fließen durchschnittlich in Forschung und Entwicklung ein – deutlich mehr als bei der Pharmaindustrie.
Trotz dieser Erfolge sieht sich die Branche mit verschlechterten Rahmenbedingungen konfrontiert: Überregulierung, langsame Digitalisierung sowie steigende Kosten belasten sie erheblich. „Die MedTech-Branche steht an einem Scheideweg“, warnt Jalaß eindringlich.
Der BVMed-Vorsitzende hebt sieben Handlungsfelder hervor:
1. Anerkennung als Leitwirtschaft
Neben dem Koalitionsvertrag soll ein eigenständiger Dialog- und Strategieprozess etabliert werden.
2. Modernisierung der Regulierung
Bürokratieabbau ist entscheidend: Die EU-Medizinprodukte-Verordnung muss verbessert werden; Prozesse sollen vereinheitlicht werden.
3. Zukunftssichere Krankenhausversorgung
Ziel ist es, moderne Technologien stärker einzubinden sowie Anreize für Fortschritt zu schaffen.
4。Stärkung ambulanter Versorgung
Der BVMed plädiert dafür， Pflegefachkräfte besser einzubeziehen， innovative Produkte schneller zuzulassen，并 Bürokratie durch einen bundesweit einheitlichen Rahmenvertrag abzubauen。
5。Digitalisierung & KI nutzen
Eine verbesserte Nutzung von Gesundheitsdaten和Förderung KI-basierter Systeme sind erforderlich。
6。Gezielte Förderung nachhaltiger Innovationen
BVMed setzt auf Förderprogramme speziell für KMU 。
7 。 Internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken
Bessere Bedingungen bei Zollverhandlungen和Regulierungsangleichung mit Partnerstaaten sind notwendig。
Mark Jalaß zieht das Fazit： „Politik和Wirtschaft müssen zusammenarbeiten ， um eine resiliente 和nachhaltig wachsende MedTech-Branche sicherzustellen。“ Alle Informationen zur Pressekonferenz finden Sie unter www.bvmed.de/medienseminar 。
Pressekontakt：
Manfred Beeres
Leiter Kommunikation ，BVMed
beeres@bvmed.de