Dr. Steffen Merkel, einer der Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL), betrachtet Künstliche Intelligenz als entscheidenden Faktor für die zukünftige Berichterstattung in der Bundesliga. „Ohne KI wäre es kaum möglich, ein so maßgeschneidertes Medienprodukt auf dem internationalen Markt zu erstellen“, erklärte Merkel im Gespräch mit dem „DUP UNTERNEHMER-Magazin“.
Bereits jetzt übernimmt Künstliche Intelligenz innerhalb der DFL-Gruppe automatisierte redaktionelle Aufgaben in Echtzeit. Mithilfe von KI-gestützten Tools werden Bildmaterial und Trackingdaten in Bundesliga-Clips kombiniert. „Die KI identifiziert nicht nur relevante Szenen, sondern schneidet sie auch passend zusammen“, erläuterte Merkel, der die DFL gemeinsam mit Dr. Marc Lenz leitet.
Ein Anwendungsbeispiel: Seit Oktober 2024 produziert die DFL für ihre eigene App monatlich etwa 400 Storys – mit messbarem Erfolg: „Wir sehen eine Verdopplung der Verweildauer in unserer App“, betonte Merkel. Die Datenverarbeitung erfolgt blitzschnell über Amazon Web Services (AWS), den strategischen Technologiepartner der DFL. Diese Zusammenarbeit wird als bemerkenswert angesehen: Im Gegensatz zu traditionellen B2B-Beziehungen entwickeln beide Partner gemeinsam neue Produkte weiter. „Das ist eine echte Partnerschaft“, sagte Merkel und fügte hinzu, dass man oft tageweise im Co-Creation-Modus arbeitet.
Laut Merkel muss sich die Bundesliga sprachlich und kulturell an internationale Zielgruppen anpassen können. Hier eröffnet KI neue Möglichkeiten – insbesondere für Sender in Ländern wie Japan, Brasilien oder Mexiko ohne eigene Fußballredaktionen zur Ausstrahlung von Bundesliga-Inhalten haben könnten davon profitieren.“Speech-to-Speech-Systeme könnten Live-Kommentare künftig direkt in lokale Dialekte übersetzen – das hilft Sprachbarrieren abzubauen,“ erklärte er.
„Wir sind nicht nur Liga-Organisator; wir agieren auch als Medienproduzent sowie Technologietreiber,“ sagte Dr.SteffenMerkel gegenüberdem“DUPUNTERNEHMER-Magazin“. Er stellte klar:“KI dient dazu,das Fanerlebniszu verbessern,nicht aber umdas Spiel selbstzu ersetzen.“ Ein durchKIgeneriertesVideo,in welchemBayern-StürmerHarryKaneeinenfiktivenBundesligatorerzielt,wirdvon offiziellerSeitenichtgeben.“WirmöchtenzeigenwaswirklichaufdemPlatzpassiertundnurnur das.“
In jedem Stadion gibt es mittlerweile zwischen 16 bis20Spezialkameras,diedemZweckderDatenerfassungdienen.Sie erfassen Spieler-undBallbewegungen25-malproSekunde–dasergebetrund3MillionenDatenpunkteproSpiel.DieseInformationenfließeninEchtzeitindieSystemederDFLwo sie analysiert visualisiertundpubliziertwerden unteranderemals“BundesligaMatchFacts“welcheLiveÜbertragungenergänzenkönnen
In den letzten Jahren hat sichdieDFLeinevertikalintegrierteStrukturaufgebaut,vonDerDatenerhebungüberTVProduktionbisContentEntwicklungreicht.Wir sehendieweltweit einzigeLigaOrganisationdiesämtlichenStufenderWertschöpfungsketteselbstabdeckt“sagteMerkelabschließend.
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