Die Nachfrage nach Bankkrediten bleibt bei deutschen Unternehmen weiterhin gering. Im dritten Quartal 2025 berichteten lediglich 19,5 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), dass sie Gespräche mit Banken über Kredite geführt haben. Dies ist der niedrigste Stand seit Ende 2023, obwohl die durchschnittlichen Kreditzinsen auf etwa 3,5 Prozent gesunken sind und damit zwei Prozentpunkte unter dem Höchststand von Oktober 2023 liegen. Selbst das erwartete Wachstum durch das Fiskalpaket der Bundesregierung hat bisher nicht zu einer Belebung der Kreditnachfrage geführt.
Besonders für den Mittelstand sind die Hürden beim Zugang zu Krediten hoch geblieben. Rund ein Drittel (33,9 Prozent) der KMU empfindet das Verhalten der Banken in Kreditverhandlungen als restriktiv. Nach sechs aufeinanderfolgenden Anstiegen zeigt sich hier erstmals ein leichter Rückgang dieser Einschätzung. Besonders betroffen im dritten Quartal waren KMU im Einzelhandel; fast die Hälfte von ihnen berichtet von Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Krediten. Die strengen Kriterien seitens der Banken basieren vermutlich vor allem auf Risikoüberlegungen: Die Quote notleidender Kredite bei KMU stieg im zweiten Quartal über vier Prozent an und auch Unternehmensinsolvenzen bleiben häufig.
Eine leichte Lockerung in den Kreditvergaberichtlinien ist ebenfalls bei Großunternehmen erkennbar: Hier gaben nur noch 20,4 Prozent an, dass sich die Banken restriktiv verhalten – ein Rückgang um 1,1 Prozentpunkte.
„Wir gehen davon aus, dass sich die Bedingungen für den Zugang zu Krediten erst dann deutlich verbessern werden, wenn es tatsächlich zu einem wirtschaftlichen Aufschwung kommt und Unsicherheiten abnehmen“, erklärt Stephanie Schoenwald von KfW Research. „Bis dahin werden sowohl Vorsicht seitens der Banken als auch eine zurückhaltende Nachfrage nach Krediten bestehen bleiben.“
Weitere Informationen sowie die vollständige Studie finden Sie unter: KfW-ifo-Kredithürde.
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