Im dritten Quartal 2025 haben deutsche Start-ups deutlich weniger Kapital akquiriert als zuvor. Insgesamt konnten sie etwa 1,3 Milliarden Euro einsammeln, was einem Rückgang von 47 Prozent im Vergleich zum starken zweiten Quartal entspricht. Von April bis Juni prägten sechs große Finanzierungsrunden das Geschehen, bei denen jeweils über 100 Millionen Euro investiert wurden. Im dritten Quartal gab es nur eine solche große Runde, während die Anzahl der Transaktionen mit 200 nahezu stabil blieb.
Diese Erkenntnisse stammen aus dem aktuellen KfW-Venture-Capital-Dashboard. KfW Research veröffentlicht regelmäßig Berichte über den deutschen Markt für Risikokapital.
Sollte das dritte Quartal lediglich ein vorübergehendes Tief darstellen, könnte der deutsche Venture-Capital-Markt am Jahresende ein ähnliches Niveau wie in den vergangenen zwei Jahren erreichen – etwa sieben Milliarden Euro. Bisher liegt das Volumen der Deals in diesem Jahr bei insgesamt 5,3 Milliarden Euro. Ein schwaches viertes Quartal könnte jedoch dazu führen, dass die Erwartungen nicht erfüllt werden.
„Trotz des schleppenden Wirtschaftswachstums und internationaler Handelskonflikte zeigt sich der deutsche Venture-Capital-Markt relativ widerstandsfähig“, erklärt Dr. Dirk Schumacher von KfW Research. „Für Investoren bleibt es herausfordernd, ihre Beteiligungen zu veräußern; Börsengänge waren aufgrund unsicherer Kapitalmärkte oft keine Option.“ Die Wiederbelebung von Exit-Strategien wird zunehmend entscheidend für nachhaltiges Wachstum im Bereich Venture Capital sein.“ Im dritten Quartal gab es insgesamt 35 Unternehmensverkäufe (Exits), während in den ersten drei Quartalen insgesamt 112 Exits stattfanden.
Trotz politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen bleiben US-Investoren auf dem deutschen Markt aktiv und sind weiterhin die bedeutendste ausländische Kapitalquelle für deutsche Start-ups: Sie steuerten im dritten Quartal rund 27 Prozent des investierten Kapitals bei.
Ähnlich wie in Deutschland war auch das Dealvolumen innerhalb der EU-Länder rückläufig im dritten Viertel des Jahres. Frankreich hingegen erlebte einen Anstieg: Dort sammelten Start-ups mit rund 2,9 Milliarden US-Dollar mehr Mittel als zuvor ein; auch die USA und Großbritannien hatten starke Perioden auf ihren Märkten für Risikokapital.
Das aktuelle KfW-Venture-Capital-Dashboard kann unter „Venture Capital-Markt in Deutschland | KfW“ eingesehen werden.
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