Nach Berechnungen von Deloitte führen die geplanten Reformen nur zu minimalen Einsparungen.
Selbst umfassende und ehrgeizige Maßnahmen können eine Finanzierungslücke von 198 Milliarden Euro im Jahr 2050 nicht verhindern.
Der Zusatzbeitrag wird voraussichtlich bis 2026 auf 2,9 Prozent ansteigen.
Trotz erster Entlastungsmaßnahmen fehlt den gesetzlichen Krankenkassen zunehmend Geld. Im nächsten Jahr wird laut Deloitte ein Defizit von etwa 56 Milliarden Euro erwartet, das durch zusätzliche Beiträge oder staatliche Zuschüsse ausgeglichen werden muss. Um diese Lücke zu schließen, müsste der durchschnittliche Zusatzbeitrag um 0,4 Prozentpunkte auf insgesamt 2,9 Prozent erhöht werden.
Die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Maßnahmen können die wachsende Finanzlücke nur begrenzt reduzieren. Für das Jahr 2030 prognostiziert die Studie „Finanzkrise der GKV – Reformansätze auf dem Prüfstand“ ein Defizit von rund 87 Milliarden Euro für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Langfristig verschärft sich das Problem: Bis zum Jahr 2050 könnte sich ohne tiefgreifende Strukturreformen zur Digitalisierung und Effizienzsteigerung eine Unterdeckung von etwa 615 Milliarden Euro ergeben.
Unter diesen Umständen sind Beitragserhöhungen kaum vermeidbar. Um ein Defizit von geschätzten 565 Milliarden Euro im Jahr 2050 auszugleichen, wäre nach Deloitte-Berechnungen ein durchschnittlicher Beitragssatz von etwa 28,7 Prozent erforderlich – deutlich mehr als der aktuelle Satz von rund17,5 Prozent laut Bundesgesundheitsministerium.
Zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung in Deutschland
„Dass selbst umfassende Strukturreformen langfristig keine nachhaltige Lösung bieten können und Einsparungen in Höhe von lediglich50 Milliarden Euro bewirken würden zeigt die Dramatik der Lage“, erklärt Dr. Gregor-Konstantin Elbel bei Deloitte.“Es ist an der Zeit,das Bismarck’sche Gesundheitssystem hinter uns zu lassen und neue Wege für Deutschlands Gesundheitsversorgung zu finden.“
Denn auch weitreichendere Reformpakete bringen langfristig keine stabile Finanzierung für gesetzliche Kassen mit sich.Eine ambitionierte Sammlungvon19 vielfach diskutierten Maßnahmen könnte kurzfristig positive Effekte haben,jedoch bleibt auch hier bis zumJahr2050198MilliardenEuroanFinanzierungslückebestehen,wiedieaktuelleStudiezeigt.EineReduzierungdieserLückewürdeunteranderemdieStreichungderMehrwertsteueraufArzneimittelunddiedeutlicheErhöhungderBeitragsbemessungsgrenzevoraussetzen.“Dasistwenigrealisierbar.WirbraucheninnovativeAnsätzeumunserealterndeGesellschaftmitMedizinversorgenzukönnen“,soElbel.“DazugehörenAnreizewiez.B.dieBesteuerungvonungesundenProdukten.AuchÄrzteundKrankenhäusermüssensichstärkeraufPräventionkonzentrierenundentsprechendvergütetwerden.“ p >
Die Methodik dieser Projektion berücksichtigt sowohl wirtschaftliche Faktoren wie Bruttoinlandsprodukt als auch altersabhängige Kosten des medizinischen Fortschritts.Diese wurden mithilfe zweier Modelle projiziert.Die angegeben Zahlen basieren darauf,dassdieKostenmedizinischerInnovationenimPrognosezeitraumdeutlichstärkersteigenalsinderVergangenheit(insbesonderepersonalisierteTherapienoderAdipositas-Medikamente). p >
Weitere Informationen zur Studie „Finanzkrise der GKV – Reformansätze auf dem Prüfstand“ finden Sie hier . p >
ÜberDeloitte P >
Deloitte bietet führende Dienstleistungen in Prüfung & Beratung weltweit an.UnsereMitarbeitendenliefernmessbarelangfristigergebnissefürKunden&DienstleistungenwirdurchDeloitteLegalerbracht.Deloittesetztseit180JahrenMaßstäbeinmehrals150Ländern.MehrüberunserLeitbildfindenSieunterwww.deloitte.com/de.
DeloittereferiertzuToucheTohmatsuLimited(DTTL),ihrweltweitesNetzwerkanMitgliedsfirmen&verbundenOrganisation(Deloitte-Organisation).DTLLjedeseinerMitgliederunternehmenrechtlichselbstständig&unabhängigverpflichtensichnichtgegenseitig.DTLleistetkeineKundenservices.WeitereInformationenzuunsfindensieunterwww.deloitte.com/de/UeberUns.
Pressekontakt:
ChristianGressner
Head of Media | Corporate Communications
Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Phone:+49(89)29036-5101
cgressner@delloite.de P >