Eine neue Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) legt nahe, dass die vollständige Übertragung der Verantwortung für das Sammeln und Verwerten von Elektroschrott auf die Hersteller dazu führen könnte, endlich das seit Jahren verfehlte Ziel einer 65-prozentigen Sammelquote zu erreichen. Diese Maßnahme könnte erhebliche Vorteile für die Umwelt mit sich bringen, indem jährlich bis zu 810.000 Tonnen wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen werden könnten.
Darüber hinaus zeigt die Untersuchung des Sachverständigenbüros cyclos und des Öko-Instituts, dass durch eine umfassendere Wiederverwertung von Altgeräten jährlich bis zu 1,9 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden könnten. Zudem würden etwa 39.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Die DUH fordert daher Umweltminister Schneider auf, im Rahmen der aktuellen Novellierung des Elektrogesetzes entsprechende Anpassungen vorzunehmen.
Barbara Metz von der DUH betont: „Deutschland hat im Jahr 2024 erneut nur eine Sammelquote von 29 Prozent erreicht und damit zum sechsten Mal in Folge das gesetzliche Ziel verfehlt. Die EU-Kommission hat bereits ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Dennoch hält die Bundesregierung an dem Prinzip geteilter Produktverantwortung fest.“
In Deutschland gilt derzeit ein System geteilter Verantwortung zwischen Herstellern, Kommunen und Handel bei der Sammlung und Verwertung von Elektroschrott – was oft zu unnötiger Bürokratie führt.
Laut Studie sollte diese Verantwortung vollständig den Herstellern übertragen werden, um klare Anreize zur Erreichung gesetzlicher Vorgaben wie Sammlung und Recycling zu schaffen sowie Sanktionen bei Nichterfüllung möglich zu machen.
Thomas Fischer erklärt: „Die Erfahrungen aus den Bereichen Verpackungen und Batterien zeigen deutlich den Erfolg vollständiger Herstellerverantwortung bei gesetzlichen Zielen.“
Link:
Zur Studie: https://l.duh.de/p250908
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