Etwa sechs Monate nach der Bundestagswahl fordert die Apothekerschaft von der neuen Regierung, ihre Versprechen zur Unterstützung der Apotheken zügig und nachhaltig umzusetzen. Der Koalitionsvertrag sieht vor, den Apotheken eine bedeutendere Rolle im Gesundheitswesen zu geben. Diese Reform ist dringend nötig, da die Apotheken seit Jahren unter Druck stehen. Aktuelle Umfrageergebnisse verdeutlichen die prekäre Situation und den dringenden politischen Handlungsbedarf“, erklärte Thomas Preis, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, bei einer Pressekonferenz vor dem Deutschen Apothekertag in Düsseldorf (16.-18. September 2025), an dem auch Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) teilnehmen wird. Im ersten Halbjahr 2025 sank die Zahl der deutschen Apotheken um 238 auf insgesamt 16.803 Betriebsstätten – ein historischer Tiefstand.
Preis äußerte: „Der aktuelle Index zeigt eine besorgniserregende Stimmung in den Apotheken aufgrund vergangener Pläne zur Abschaffung des bestehenden Systems durch die vorherige Regierung. Mit einem Regierungswechsel besteht jedoch Hoffnung auf eine Stärkung des Berufsstands durch angekündigte Reformen.“ Er fügte hinzu: „Die Apothekerinnen und Apotheker sind bereit für mehr Verantwortung und wollen aktiv Herausforderungen im Gesundheitswesen angehen.“
Der Klima-Index für das Jahr 2025 basiert auf einer repräsentativen Umfrage unter 500 Inhabern und zeigt leichte Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr, das als besonders schwierig galt. Über die Hälfte aller befragten Apotheken plant Neueinstellungen innerhalb von zwei bis drei Jahren; dennoch erwarten viele keine Bewerbungen oder nur geringe Interessenten für Stellen oder Übernahmen ihrer Betriebe.
Bürokratie bleibt eines der größten Ärgernisse im Alltag (93 Prozent), gefolgt von unzureichender Honorierung (83 Prozent) und Lieferengpässen (66 Prozent). Die chronische Unterfinanzierung zwingt viele dazu, bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen als Priorität zu nennen.
Laut Index werden gesundheitspolitische Maßnahmen bisher kaum positiv bewertet; wichtige Schritte umfassen Honorarerhöhungen sowie neue Serviceangebote bei gesicherter Finanzierung.
Beim Deutschen Apothekertag diskutieren über 300 Delegierte aus Kammern und Verbänden über zukünftige Ausrichtungen des Berufsstandes in Wissenschaft sowie Politik – mit Reden prominenter Vertreter wie ABDA-Präsident Thomas Preis oder Ministerin Nina Warken.
Zudem feiert man das Jubiläum zum Gründungsdatum am heutigen Standort nahe Reichstag seit Verlegung aus Eschborn nach Berlin im Jahr 2002 – Informationen dazu finden sich online unter www.abda.de sowie www.deutscher-apothekertag.de
Pressekontakt:
Benjamin Rohrer, Pressesprecher: b.rohrer@abda.de
Christian Splett, Stellvertretender Pressesprecher: c.splett@abda.de
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