Die meisten großen Supermarktketten verfehlen die im Verpackungsgesetz festgelegte Zielquote von 70 Prozent für Mehrweggetränke. Eine Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, dass sowohl Vollsortimenter als auch Discounter und Biosupermärkte diese Vorgabe im Jahr 2024 nicht einhalten. Besonders auffällig sind Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl, die ausschließlich Einwegverpackungen für Getränke anbieten. Lediglich Bio-Company, Alnatura und Denns erreichen die geforderte Mehrwegquote laut DUH-Bewertung. Die DUH fordert Bundesumweltminister Carsten Schneider auf, eine zusätzliche Abgabe von mindestens 20 Cent auf klimaschädliche Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons einzuführen.
Barbara Metz von der DUH äußert sich besorgt: „Es ist inakzeptabel, dass Aldi und Lidl das Mehrwegsystem bei Getränken komplett ignorieren. In Österreich bieten diese Discounter sehr wohl Mehrweg an – dort wurde dies gesetzlich geregelt und durchgesetzt. Umweltminister Schneider muss gegen das bewusste Umgehen der gesetzlichen Quote vorgehen, um den Verpackungswahn zu stoppen. Eine wirksame Maßnahme wäre eine Abgabe auf umweltschädliche Einwegverpackungen.“
Zusammenfassung:
In ihrer Umfrage vergibt die DUH rote, gelbe und grüne Karten an Lebensmittelhändler basierend auf ihrem Mehrweggeschäftsanteil bei Getränken. Grüne Karten gehen an diejenigen Supermärkte mit einer Erfüllung der gesetzlichen Quote von 70 Prozent oder mehr; Rewe erhält jedoch nur eine gelbe Karte trotz gemeldeter hoher Zahlen aufgrund abweichender tatsächlicher Absatzzahlen in Filialen laut Testbesuchen durch die DUH.
Penny sowie Netto Nord bekommen rote Karten wegen ihres geringen Angebotsanteils an Mehrweggetränken mit lediglich 38 beziehungsweise 17 Prozent Anteil am Sortiment.
Nützlicher Link:
Ergebnistabelle zur Umfrage über den Anteil an Mehrweggeschäften bei Lebensmitteleinzelhändlern im Jahr 2024: https://l.duh.de/p250924
Pressekontakt:
Barbara Metz
0170 7686923
metz@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20
presse@duh.de
www.duh.de