Das Werkstattgeschäft bleibt ein entscheidender Stabilitätsfaktor in der Branche. Laut einer aktuellen Umfrage des ZDK berichten 31 Prozent der befragten Betriebe von einer erhöhten Nachfrage nach Reparatur- und Wartungsdienstleistungen. Nahezu die Hälfte der Unternehmen verzeichnet stabile Aufträge, was ein klares Zeichen für die Widerstandsfähigkeit des Servicebereichs ist.
Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass viele Kunden – sowohl im privaten als auch im gewerblichen Sektor – in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten auf den teuren Kauf eines Neufahrzeugs verzichten und stattdessen in die Pflege und Instandhaltung ihrer bestehenden Fahrzeuge investieren. Dies führt dazu, dass das Durchschnittsalter der Fahrzeuge steigt, was wiederum das Servicegeschäft stärkt und Umsatzrückgänge in anderen Bereichen teilweise abfedert.
„Reparaturen und Wartungen sichern momentan die wirtschaftliche Basis vieler Betriebe“, erläutert Detlef Peter Grün, Vorsitzender des Zentralverbands des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK). „Wenn Neuanschaffungen hinausgeschoben werden, rückt das vorhandene Fahrzeug wieder stärker ins Rampenlicht. Unsere Werkstätten zeigen täglich ihre Fachkompetenz und Kundenbindung. Das gibt unserer Branche Stabilität“, so Grün weiter, der zudem ZDK-Vizepräsident sowie Bundesinnungsmeister des Kfz-Handwerks ist.
Kleinere Betriebe zeigen sich optimistischer
Dennoch trübt sich das Gesamtbild etwas: 43 Prozent von fast 500 befragten Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als zu Beginn des Jahres; gleichzeitig haben 44 Prozent ihre Umsatzerwartungen gesenkt. Nur jeweils 20 Prozent sind hinsichtlich dieser beiden Aspekte optimistischer eingestellt, wie die Ergebnisse der Halbjahresumfrage zeigen.
Bemerkenswert ist dabei: Je kleiner das Unternehmen, desto positiver fällt die Einschätzung zum Servicegeschäft aus. So bewerten 39 Prozent der Firmen mit bis zu 15 Mitarbeitern ihre Auftragslage bei Reparaturen und Wartungen als besser oder eher besser – deutlich mehr als bei mittleren (25%) oder größeren (24%) Firmen. Im Gegensatz dazu schätzen nur 17 Prozent kleinerer Betriebe die Auftragsentwicklung negativ ein („schlechter“ oder „eher schlechter“), während dies bei mittleren Unternehmen bei 20% und großen Firmen sogar bei 25% liegt.
Für seine Halbjahresumfrage hat der ZDK bis zum Stichtag am 2. Juli insgesamt 478 Autohäuser sowie Kfz-Betriebe befragt – angefangen von kleinen Betrieben mit maximal 15 Mitarbeitern über mittelgroße (16-50) bis hin zu großen Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten.
Solide Bewertung der Regierungsarbeit
Trotz zahlreicher noch unerledigter politischer Vorhaben zeigt sich eine Mehrheit der Befragten zufrieden mit dem Start der schwarz-roten Koalition. Sechzig Prozent beurteilen bisherige Regierungsarbeit als „befriedigend“, „gut“ oder „sehr gut“ – wobei diese positive Einschätzung überwiegend von größeren Firmen kommt (79%; kleinere: nur52%). Der Anteil an kritischen Bewertungen reicht hingegen von „ausreichend“ über „mangelhaft“ bis hin zu „ungenügend“ insgesamt auf etwa40%. Hierbei sind es vor allem kleinere Unternehmen mit einem Anteil von49%, während lediglich21% größerer Firmen negativ abstimmten.
„Viele Unternehmer sehen den Kurs dieser Bundesregierung bislang zurückhaltend positiv an; insbesondere kleinere Unternehmen spüren oft deutlicher wirtschaftliche sowie strukturelle Herausforderungen dort wo Versprechen noch nicht eingelöst wurden,“ erklärt Grün weiter.“Ihre Kritik sendet ein starkes Signal dafür aus,dass politische Entscheidungen näher an den realen Gegebenheiten vor Ort orientiert sein müssen.Staatliche Steuererhöhungenund bürokratische Hürden stellen eine Bedrohung für unsere Branchen dar.Wahlgeschenke dürfen nicht zusätzlich zur Finanzierung zulasten unseres Mittelstands gehen.“
Neben Überregulierungund Bürokratie stehen Steuern sowie Abgaben,in steigenden Kosten,sowie Rekrutierungsproblemen ganz oben aufder Listevon Herausforderungen,diedie Unternehmerin dervKfz-Branche aktuell beschäftigen.Das Finden geeigneter Auszubildenden,Druck durch neue Marken beim Investierenund Regelung bezüglich Nachfolgen gelten jedochals weniger dringende Themen laut Umfrageergebnissen .
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Ulrich Köster,ZDK-Pressesprecher
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