Die Welthungerhilfe kritisiert die jüngsten Evakuierungsaufforderungen der israelischen Streitkräfte, die nahezu eine Million Menschen in Gaza-Stadt betreffen, und fordert einen sofortigen Waffenstillstand. Die israelische Armee hat alle Einwohner aufgefordert, das Gebiet zu verlassen und setzt ihre militärischen Angriffe fort.
Bettina Iseli, Programmvorständin der Welthungerhilfe, beschreibt die dramatische Situation im Gazastreifen: „Unsere letzten verbliebenen lokalen Mitarbeiter in Gaza-Stadt haben nun auch mit ihren Familien die Stadt verlassen. Sie hatten gehofft, trotz der Aufforderung der israelischen Armee weiterhin arbeiten und den bedürftigen Menschen helfen zu können. Diese Entscheidung war für sie ebenso schwer wie für uns als humanitäre Organisation. Wenn wir als Helfer vertrieben werden, bleiben viele schutzlos zurück.“
Zusammen mit etwa 70.000 anderen Bewohnern sind zahlreiche lokale Mitarbeiter von Hilfsorganisationen gezwungen worden, sich auf überfüllten Fluchtkorridoren gen Süden des Gazastreifens zu begeben. Seit Anfang August sind bereits mehr als 140.000 Menschen aus der Stadt geflohen. Ihnen stehen nur noch rund 60 Quadratkilometer im Süden zur Verfügung – Gebiete ohne Kämpfe – was ungefähr dreimal so groß ist wie das Areal des Frankfurter Flughafens. Die Situation im Süden ist bereits katastrophal; es mangelt an Unterkünften, Zelten sowie Wasser und Nahrungsmitteln für die Vertriebenen.
Die Welthungerhilfe wird ihre Unterstützung in den südlichen Regionen des Gazastreifens fortsetzen und sich um unterernährte Kinder sowie deren Familien kümmern. Dabei erfolgt eine enge Abstimmung mit lokalen Partnerorganisationen.
Die Welthungerhilfe verurteilt den brutalen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 aufs Schärfste und fordert die sofortige Freilassung aller verbleibenden Geiseln ein. Gleichzeitig verlangt sie einen dauerhaften Waffenstillstand zum Schutz von Zivilisten sowie humanitären Helfern und einen schnellen Zugang zu benötigten Hilfsgütern ohne Einschränkungen oder Verzögerungen.
Bei ihrer Arbeit halten sich die Welthungerhilfe und ihre Partner strikt an humanitäre Prinzipien wie Neutralität, Menschlichkeit sowie Unparteilichkeit.
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Die Welthungerhilfe, eine der größten privaten Hilfsorganisationen Deutschlands – politisch neutral und konfessionell unabhängig –, engagiert sich mutig für eine welt ohne Hunger. Seit ihrer Gründung am 14.Dezember 1962 wurden über 12’777 Projekte in rund 72 Ländern mit insgesamt mehr als 5 Milliarden Euro unterstützt; ihr Ansatz basiert auf dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe: von schneller Katastrophenhilfen bis hin zu langfristigen Entwicklungsprojekten zusammen mit nationalen sowie internationalen Partnern.
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