Angesichts der weltweit steigenden Anzahl an Krisen und Katastrophen hat die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) die Einführung eines nationalen Registers für alle Zivilschutzhelfer gefordert. Ein solches Verzeichnis sei längst überfällig, um im Notfall sofort einen Überblick über die verfügbaren personellen Ressourcen zu erhalten, erklärte Dirk Aschenbrenner, Präsident der vfdb. „Der Bevölkerungsschutz in Deutschland beruht maßgeblich auf dem Engagement von Freiwilligen“, betonte er als Leiter des Expertennetzwerks für Schutz, Rettung und Sicherheit. „Deshalb ist es besonders wichtig zu wissen, wer wo und in welcher Organisation im Ernstfall einsatzbereit ist.“
Aschenbrenner verwies auf alarmierende Ergebnisse einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin. Diese zeigt, dass von den mehr als 1,7 Millionen registrierten ehrenamtlichen Helfern in Deutschland nur etwa ein Drittel jederzeit bereit wäre, aktiv zu werden. Über 50 Prozent gaben ihre berufliche Tätigkeit als Hauptgrund für ihre eingeschränkte Einsatzfähigkeit an. Viele dieser Helfer sind bei Arbeitgebern aus dem Bereich kritischer Infrastrukturen beschäftigt.
Es wird zunehmend deutlich, dass viele Helfer im Zivil- und Katastrophenschutz gleichzeitig in mehreren Organisationen tätig sind. „Das ehrenamtliche Engagement jedes Einzelnen kann nicht hoch genug geschätzt werden“, so Aschenbrenner weiter. „Allerdings kann das Mehrfachengagement dazu führen, dass dringend benötigtes Personal im Krisenfall innerhalb einer Organisation nicht verfügbar ist – weil es bereits anderweitig engagiert ist.“ Daher sollte dieses Mehrfachengagement identifiziert werden können; ein bundesweites Register wäre hierfür ein wichtiger Schritt.
Um ein solches Register ins Leben zu rufen, sind umfassende Gesetzesänderungen auf allen Ebenen notwendig. Zudem sollten kommunale Feuerwehren verpflichtet werden, ihre Daten bereitzustellen. Der Präsident der vfdb wies darauf hin, dass aufgrund der aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene eine Zusammenführung relevanter Informationen zur Personalsituation sowie zur Verfügbarkeit von Personal im Krisenfall bislang nicht möglich sei.
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