Der Fraktionsvorsitzende der FDP in Baden-Württemberg, Dr. Hans-Ulrich Rülke, spricht sich für Maßnahmen aus, die darauf abzielen, die Deutschkenntnisse von Schülerinnen und Schülern zu überprüfen und zu verbessern:
„Die Beherrschung der deutschen Sprache ist entscheidend für den Bildungserfolg. Es ist wichtig, dass diese Kenntnisse frühzeitig erfasst werden und gegebenenfalls gezielt gefördert werden. Wir müssen bereits früher ansetzen, da viele Kinder nicht in der Lage sind, dem Unterricht in der Grundschule von Anfang an zu folgen. Hier trägt Kultusministerin Schopper eine besondere Verantwortung. Es muss sichergestellt werden, dass ein Konzept zur Verbesserung der Deutschkenntnisse in Baden-Württemberg entwickelt wird, damit bereits in der ersten Klasse Kinder mit ausreichenden Sprachkenntnissen unterrichtet werden können.“
Rülke fordert konkret:
- Ein verpflichtendes frühes Sprachscreening, das bei Bedarf durch verbindliche Fördermaßnahmen ergänzt wird. Neben einer alltagsintegrierten Sprachförderung in Kitas sind zusätzliche Angebote mit Fachkräften erforderlich.
- Sommerschulen sollen eingerichtet werden, um Kindern ohne ausreichende Deutschkenntnisse gezielte Unterstützung anzubieten. Wer in Deutschland lebt, sollte ab dem ersten Tag die deutsche Sprache lernen und an Integrationsprogrammen teilnehmen. Wenn festgestellt wird, dass Kinder nicht über genügend Deutschkenntnisse verfügen um am Unterricht teilzunehmen oder ihm folgen zu können, muss ihre Teilnahme an einer Sommerschule zur Sprachförderung verpflichtend sein. Zudem sollten Sanktionen bei Sozialleistungen für Eltern möglich sein deren Kinder nicht zur Sommerschule geschickt werden.
- Eine Stärkung des Deutschlernens in Kitas durch erhöhte finanzielle Mittel sowie eine konsequente Ausrichtung aller Fördermaßnahmen auf dieses Ziel ist notwendig; wo nötig sollten diese Programme ausgebaut werden – insbesondere im Rahmen des Kita-Qualitätsgesetzes auf Bundesebene.
- Die deutsche Sprache muss einen zentralen Platz innerhalb der Bildungspolitik einnehmen; es bedarf einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Erlernen dieser Sprache im Schulwesen. Aktuell fehlen flächendeckend verbindliche Förderkonzepte – besonders für jene vielen Kinder die bereits mit sprachlichen Defiziten eingeschult werden.
- Zudem müssen auch die Eltern stärker eingebunden werden: Eine frühzeitige Betreuung ihrer Kinder in Kitas ist essenziell; zusätzlich kann ein starkes Netzwerk aus Familienzentren sowie Fachkräften aus den Bereichen Jugendhilfe und Erziehung den Eltern verdeutlichen wie wichtig gute Deutschkenntnisse sind.
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