Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, dass 155 deutsche Städte Interesse an der Einführung einer Steuer auf Einweg-Verpackungen für Takeaway haben. Freiburg wird ab dem 1. Januar 2026 als dritte Stadt nach Tübingen und Konstanz eine solche Steuer einführen. Sieben weitere Städte – darunter Bonn, Bremen und Köln – bereiten bereits die Umsetzung von Einweg-Verpackungssteuern vor.
Derzeit befinden sich 42 Städte wie Bochum, Erfurt, Hamburg und Potsdam in der Prüfphase bezüglich dieser Steuer. Weitere 21 Kommunen beraten aktuell über entsprechende Anträge in ihren Gremien; dazu zählen unter anderem Bielefeld, Mainz und Stuttgart. Zusätzlich zeigen insgesamt 85 Städte grundsätzliches Interesse an einer Einwegsteuer, ohne jedoch konkrete Prüf- oder Beratungsprozesse gestartet zu haben.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, erklärt: „Immer mehr Kommunen möchten nicht länger tatenlos zusehen, wie Einweg-Takeaway-Verpackungen öffentliche Flächen verschmutzen und die Umwelt belasten. Verpackungssteuern sind ein effektives Mittel zur Förderung von Stadtsauberkeit sowie zur Reduzierung von Abfall und zum Schutz unserer Ressourcen.“
„Damit diese Steuern bei Gastronomiebetreibern sowie Bürgerinnen und Bürgern Akzeptanz finden können, müssen sie konsequent mit dem Aufbau einer funktionierenden Mehrweginfrastruktur verbunden werden. Die geplante Novelle des Verpackungsgesetzes bietet durch den vom Bundesumweltministerium vorgeschlagenen Fördermechanismus große Chancen für Mehrwegsysteme – vorausgesetzt er wird richtig umgesetzt. Wir fordern Umweltminister Schneider auf, sicherzustellen, dass Kommunen eingebunden werden&n den gezielten Ausbau von Mehrweginfrastrukturen verbindlich unterstützt bekommen.“
Erfahrungen aus Tübingen und Konstanz belegen die Wirksamkeit solcher Maßnahmen: Die Vermüllung öffentlicher Räume hat deutlich abgenommen,¦¦,¦,..
Das Angebot sowie die Nutzung von Mehrwegverpackungen sind stark gestiegen.
In Tübingen hat sich beispielsweise durch die Einführung der Steuer das System Vytal nahezu verdoppelt.
Laut Befragungen reduzierten seit 2019 rund drei Viertel aller Betriebe ihren Verbrauch an Einwegverpackungen,a→b sogar komplett darauf verzichten.
Zudem ist die Maßnahme wirtschaftlich erfolgreich:
Im Jahr ihrer Einführung erzielte Tübingen Einnahmen in Höhe von einer Million Euro,eine Summe,die neunmal höher ist als ihre Verwaltungskosten.
Kritisch sieht die DUH hingegen den Beschluss Bayerns,
ab Januar 2026 seinen Städten das zentrale Instrument zur Bekämpfung von Einwegmüll zu verbieten.€„;P
Bayerns Einschränkung stößt besonders bei Elena Schägg,-stellvertretende Leiterin Kreislaufwirtschaft bei DUH,--auf Ablehnung:
„Bei unserer Umfrage im Februar 2025 zeigten neun bayerische Städte Interesse an Verpackungssteuern.“ „Wir appellieren dringend daran, dass diese Gemeinden ihr Recht wahrnehmen sollten,sich gegen das Verbot rechtlich zu wehren
und nicht entmündigt werden dürfen,
wenn es darum geht,
den Kampf gegen Wegwerfverpackungsmüll fortzusetzen.“
Viele Gemeinden sehen sich zudem massivem Druck seitens Gastronomie- sowie Handelsverbänden ausgesetzt.
Dies führt dazu,
dass inzwischen 46 Städte nach Prüfung eine Einführung ablehnten,
darunter Dortmund oder Hameln.
Die DUH will daher ihre Beratungstätigkeit intensivieren
und lokale Verwaltungen unterstützen,
trotz Widerständen aktiv gegen Müllprobleme vorzugehen.“
Zusätzliche Informationen:
Mit ihrer Initiative „Plastikfreie Städte“ fordert die DUH unter anderem kommunale Verbrauchssteuern auf Einweg-Takeaway-Verpackungen.
Bereits in den Jahren 2023 bis Anfang 2025 wurden mehrere Befragungen durchgeführt:
Im Februar 2025 hatten bereits 144 Städten ihr Interesse bekundet.
Über eine Online-Aktion können Bürgerinnen und Bürger zudem zeigen,
dass sie ein schnelles Ende des Müllproblems wünschen.
Nützliche Links:
- Einen Überblick über interessierte Städte sowie weiterführende Dokumente finden Sie hier:
https://l.duh.de/p251229. - Interaktive Karte der Initiative „Plastikfreie Städte“: /plastikfreie-staedte.
- Bürgeraktion für kommunale Verpackungssteuern:
www.mitmachen.duh.de/v…ungssteuer.
Pressekontakt:
Barbara Metz
Bundesgeschäftsführerin
Telefon:0170 ; �
E-Mail: metz@duh.de
Elena Schägg
Stellvertretende Leiterin Kreislaufwirtschaft
Telefon:0151 ;#72626157
E-Mail:schaegg@duh.de
DUH-Newsroom:
Tel.:030 2400867-20