Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) fordert eine verstärkte Auseinandersetzung mit dem Thema Waldbrände in Deutschland. Insbesondere die Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen sollten intensiver verfolgt werden, da die meisten Brände durch menschliches Handeln verursacht werden.
Die seit 1977 geführte Statistik zu Waldbränden verdeutlicht, dass besonders in extrem trockenen und heißen Jahren das Risiko für solche Brände steigt. Im Rekordjahr 2022 wurden rund 2.397 verschiedene Brandereignisse registriert, was zu einer Zerstörung von insgesamt 3.058 Hektar Fläche führte.
„Die gravierenden Waldbrände der Jahre 2018, 2019 und 2022 machen deutlich, dass wir handeln müssen“, erklärt Ursula Heinen-Esser, Präsidentin der SDW. „Um unsere Wälder besser an den Klimawandel anzupassen, ist ein beschleunigter Umbau sowie eine gezielte Aufforstung erforderlich. Dies fördert nicht nur den Klimaschutz und die Artenvielfalt, sondern auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Bränden. Zukünftig benötigen wir mehr Forschungsgelder sowie politische Überzeugungskraft.“
Ursachen von Waldbränden
Nur ein kleiner Teil der Waldbrände kann auf natürliche Ursachen zurückgeführt werden. Die Daten aus dem Jahr 2022 belegen eindrucksvoll den Bedarf an Aufklärung:
- 23 Prozent der Brände sind auf Nachlässigkeit zurückzuführen.
- 19 Prozent resultieren aus nachgewiesener Brandstiftung.
- Nur etwa zwei Prozent haben natürliche Ursachen.
Auswirkungen eines Brandes auf den Wald
Trotz einiger Regionen weltweit – wie in den USA oder Südeuropa – wo natürliche Feuer ökologisch wichtig sind, haben Waldbrennen im gemäßigten Klima Deutschlands meist negative Folgen.
Christoph Rullmann, Bundesgeschäftsführer der SDW, betont: „Waldbrände zerstören langfristig Lebensräume; viele Mikroorganismen sowie Pflanzen und Tiere fallen ihnen zum Opfer. Auch Eigentum wird gefährdet oder geht verloren. Die notwendigen Löscharbeiten verursachen hohe Kosten und bergen Risiken für die Einsatzkräfte.“ Zudem gelangen Schadstoffe in die Umwelt und große Mengen gespeicherten Kohlenstoffs als CO₂ erhöhen zusätzlich den Klimawandel.“
Weitere Informationen zum Thema Waldbrand finden Sie in unserem FAQ-Bereich.
Anforderungen der SDW zur Bekämpfung von Waldbränden
- Einsatz bundesweiter Sensibilisierungsmaßnahmen als effektive Prävention gegen vorwiegend menschengemachte Brände.
- Schnellerer Umbau hin zu artenreichen Mischwäldern unter Berücksichtigung des Brandschutzes; reine Nadelwälder sind besonders brandgefährdet.
- Ausbau der Waldforschung in Deutschland ist notwendig; fundierte Daten sind entscheidend für zukunftsfähige Konzepte zur Anpassung an das Klima.
- Längerfristige Stärkung des Wasserhaushalts im Forstbereich zur Bekämpfung trockener Böden; Oberflächenwasser sollte im Boden versickern statt abgeleitet zu werden.
- Anlage von Löschteichen oder Wasserreservoirs in Risikogebieten ist erforderlich;
- Kapazitäten zwischen Forstwirtschaft und Feuerwehr müssen gefördert werden – auch international mit erfahrenen Ländern zusammenarbeiten;
- Etablierung einer flächendeckenden Überwachung aller Wälder sowie Entwicklung optischer bzw. KI-gestützter Frühwarnsysteme;
- Durchsetzung von TÜV-Regularien zur intensiven Prüfung des Brandschutzes bei Windkraftanlagen im Waldbereich;
Bilderquelle: PM_Waldbrand_08_25; Bildquelle: Canva.
Über die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW): p >
Gegründet am 5.Dezember1947inBadHonnefistdieSDWEinerderältestenNaturschutzverbändedeutschlandheuteengagiereninsiebenLandesverbändernrund25 .000Mitgliederaktivfürdenwald.AufgrundderFolgendesKlimawandelsgewinntauchdasThemaWaldbrenneineimmergrößereBedeutunginderVerbandsarbeit. p >
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