Sebastian T. und Thilo P., die als Verdächtige in einer rechtsextrem motivierten Anschlagsserie in Neukölln gelten, müssen nun ins Gefängnis. Laut Informationen von rbb 24 Recherche aus Justizkreisen hat das Kammergericht Berlin die Berufungsanträge ihrer Anwälte abgelehnt. Somit ist das Urteil endgültig und die beiden vorbestraften Neonazis müssen für drei Jahre und sechs Monate (Sebastian T.) bzw. zwei Jahre und zehn Monate (Thilo P.) hinter Gittern bleiben. Bislang waren sie auf freiem Fuß gewesen, doch die Pressestelle der Berliner Strafgerichte bestätigte den Sachverhalt gegenüber rbb 24 Recherche.
Im Berufungsverfahren hatte das Landgericht Berlin im Dezember 2024 entschieden, dass Sebastian T. und Thilo P. zu den nun vom Kammergericht bestätigten Haftstrafen verurteilt werden sollten. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass sie sich durch wiederholte Brandstiftung, mehrfache Sachbeschädigung sowie Drohungen strafbar gemacht hatten.
Über mehrere Jahre hinweg versuchten Ermittler des Landeskriminalamtes Berlin nachzuweisen, dass diese Straftaten von den Beschuldigten begangen wurden. Der sogenannte Neukölln-Komplex umfasst eine Serie von über 70 Straftaten gegen Personen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren – darunter Autobrandstiftungen, Bedrohungen sowie Nazi-Schmierereien.
Medienberichte brachten immer wieder Versäumnisse ans Licht sowie mögliche Verstrickungen von Polizisten in diesen Fall zur Sprache. Im Mai 2019 wurde eine Sonderkommission namens „Fokus“ mit weiteren Ermittlungen beauftragt.
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