Am 23. September 2025 wird Prof. Dr. Carlo Masala im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam einen Quartalsvortrag mit dem Titel: „Zwischen Putin und Trump. Wie weiter mit der deutschen und europäischen Sicherheitspolitik?“ halten.
In den letzten Jahren hat Deutschland eine signifikante Wende erlebt, insbesondere nach dem russischen Übergriff auf die Ukraine im Jahr 2022, was zu raschen und grundlegenden Veränderungen in der Verteidigungspolitik führte. Die Bundesregierung erhöhte die Verteidigungsausgaben erheblich und stellte ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für militärische Anschaffungen zur Verfügung. Nachdem Deutschland jahrzehntelang zögerte, Waffen in Krisengebiete zu liefern, wurde es zum zweitgrößten Unterstützer der Ukraine. Zudem symbolisiert die dauerhafte Stationierung einer Brigade in Litauen die Rückkehr der Bundeswehr zu einer klaren Verteidigungs- und Abschreckungspolitik.
Zweite Wende
Die seit Anfang 2025 erkennbaren Veränderungen unter der Trump-Administration hin zu einem weniger stabilen westlichen Bündnis stellen eine zweite bedeutende Wende dar. Seit den 1950er Jahren waren die USA sowie die NATO tragende Säulen deutscher Sicherheitsstrategien. Doch das schwankende Engagement der Trump-Regierung für die Ukraine, ihre Gespräche mit Russland ohne europäische Beteiligung sowie Zweifel an den NATO-Verpflichtungen gefährden nicht nur Deutschlands Sicherheit, sondern auch das gesamte europäische Nachkriegssystem. Vor diesem Hintergrund stellt sich nun dringlich die Frage: Wie können sich deutsche und europäische Sicherheitspolitiken weiterentwickeln? Welche Strategien stehen Deutschland und Europa zur Verfügung, um wirksam auf russische Bedrohungen zu reagieren? Ist es möglich, glaubwürdige Abschreckung ohne den nuklearen Schutzschirm aus den USA aufzubauen? Könnte eine eigenständige europäische Verteidigung sowohl Illusion als auch letzte Chance sein?
Über den Referenten
Carlo Masala ist Professor an der Universität der Bundeswehr München sowie Direktor des Metis Instituts für Strategie und Vorausschau – er gilt als einer der führenden Experten im Bereich verteidigungspolitischer Fragestellungen. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit internationaler Sicherheitspolitik durch Lehre, wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie politische Beratungstätigkeiten. In seinem aktuellen Buch „Wenn Russland gewinnt“ entwirft er ein Szenario über mögliche Entwicklungen nach April 2025; dieses Werk hat sich bereits auf Platzierungen bei SPIEGEL-Bestsellerlisten etabliert und maßgeblich zur öffentlichen Diskussion in Deutschland beigetragen.
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