Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert dringend Maßnahmen zur Wiederbelebung und Elektrifizierung des regionalen Schienenverkehrs. Jährlich müssen mindestens 200 Kilometer stillgelegter Pendlerstrecken reaktiviert werden, um den Bedürfnissen der Reisenden gerecht zu werden. Derzeit sind mehr als ein Drittel der Schienenwege in Deutschland nicht elektrifiziert, was die DUH dazu veranlasst, eine vollständige Elektrifizierung bis zum Jahr 2030 zu verlangen.
In Anbetracht der geplanten Rekordausgaben von über 20 Milliarden Euro für die Bahn in diesem Jahr ist es höchste Zeit, dass die Branche durch langfristige Finanzierungszusagen planungsfähig wird. Verkehrsminister Schnieder wird aufgefordert, einen speziellen Schienenfonds einzurichten und klare Ziele zur Stärkung des Schienennetzes festzulegen.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, äußerte sich kritisch: „Im Koalitionsvertrag finden sich weitreichende Versprechungen zur Bahn. Verkehrsminister Schnieder muss endlich handeln und nicht nur reden. Das Bahnnetz wurde über Jahrzehnte hinweg vernachlässigt und die Fortschritte bei der Elektrifizierung sind viel zu langsam.“
Resch betont weiter: „Statt in die dringend benötigte Elektrifizierung zu investieren, fließen Mittel in fragwürdige Prestigeprojekte wie den Pfaffensteigtunnel.“ Er fordert eine Abkehr von solchen Vorhaben zugunsten einer nachhaltigen Bahnentwicklung.
Zudem verlangt die DUH das Ende des Dieselprivilegs sowie eine Überarbeitung des Gewinnanspruchs von DB InfraGO. Die Trassenpreise sollten stabil und gemeinwohlorientiert gestaltet werden. Auch sollte Bahnstrom endlich im THG-Quotenhandel berücksichtigt werden – ein Schritt, den das Bündnis privater Schienengüterverkehrsunternehmen „Die Güterbahnen“ unterstützt.
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Zum Forderungspapier: https://l.duh.de/p250919
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