In Deutschland wurden kürzlich alarmierend hohe Ozonwerte gemessen, die die gesundheitlich bedenkliche Grenze von über 100 µg/m³ in allen Bundesländern deutlich überschreiten. Besonders stark betroffen war Nordrhein-Westfalen, wo Spitzenwerte von bis zu 223 µg/m³ registriert wurden. Im Durchschnitt lagen die Tageshöchstwerte der 271 Messstationen im ganzen Land bei besorgniserregenden 138 µg/m³.
Diese Situation stellt eine ernsthafte Gesundheits- und Umweltgefahr dar. Vor allem Kinder und ältere Menschen sind durch Atemwegserkrankungen gefährdet, während Landwirte mit potenziellen Ernteausfällen in Milliardenhöhe rechnen müssen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert daher von der Bundesregierung verbindliche Ozon-Grenzwerte bis zum Jahr 2030 sowie eine drastische Reduzierung der Vorläuferstoffe Methan und Stickoxide.
Am Mittwoch dieser Woche meldeten Ozon-Messstationen während einer Hitzewelle in ganz Deutschland alarmierende Werte. Die am stärksten betroffenen Bundesländer waren Nordrhein-Westfalen (mit einem Höchstwert von Marl: 223 µg/m³), Hessen (Frankfurt am Main: 176 µg/m³), Bayern (Neustadt an der Donau: 167 µg/m³), Niedersachsen (Braunschweig: 165 µg/m³) und Baden-Württemberg (Mannheim: 164 µg/m³). Diese Werte liegen weit über dem empfohlenen maximalen Mittelwert für einen Zeitraum von acht Stunden, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit nur 100 µg/m³ angibt.
Die DUH sieht dringenden Handlungsbedarf hinsichtlich der Grenzwerte für Ozon gemäß WHO-Empfehlungen bis zum Jahr 2030 an. Diese Spitzenbelastungen stellen sowohl eine erhebliche Gefahr für die menschliche Gesundheit als auch für landwirtschaftliche Betriebe dar.
Jürgen Resch, Geschäftsführer der DUH, äußerte sich dazu folgendermaßen: „Die gegenwärtige Belastung durch Ozon sollte als Alarmzeichen verstanden werden. Dieses Reizgas ist eine ernsthafte Bedrohung für unsere Gesundheit und Umwelt; es beeinträchtigt die Lungenfunktion und führt zu Entzündungsreaktionen in den Atemwegen.“
„Insbesondere Kinder sowie ältere Menschen leiden unter diesen hohen Werten. Zudem stehen Landwirte vor verheerenden Ernteverlusten im Milliardenbereich auf EU-Ebene.“
„Wir fordern daher sofortige Maßnahmen zur drastischen Senkung der verantwortlichen Vorläuferstoffe Methan und Stickoxide.“
Bodennahes Ozon entsteht nicht direkt aus Emissionen, sondern bildet sich hauptsächlich durch chemische Reaktionen zwischen Stickoxiden und Methan unter intensiver Sonneneinstrahlung sowie hohen Temperaturen – Bedingungen, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten.
Rund drei Viertel aller Methan-Emissionen in Deutschland stammen aus landwirtschaftlichen Quellen; insbesondere Rinderhaltung trägt erheblich dazu bei – sei es durch Verdauungsprozesse oder beim Umgang mit Gülle aus Rinder- oder Schweinehaltung.
Trotz eines Selbstversorgungsgrads von etwa 120 Prozent produziert Deutschland mehr Fleisch als konsumiert wird; dies hat gravierende Auswirkungen auf das Klima.
Bei den Stickoxiden ist insbesondere der Verkehr verantwortlich – hier entfallen etwa39 Prozent auf Dieselfahrzeuge.
Zusammenfassung:
Die offiziellen Luftqualitätsmessdaten werden mehrmals täglich veröffentlicht; diese Informationen wurden zuletzt am Mittwochnachmittag des13.August2025 abgerufen:
https://www.umweltbund…/stationen
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