Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt appelliert an den Bund, den Ländern bei der Nutzung des Sondervermögens mehr Vertrauen entgegenzubringen. Er betont, dass die Länder keine überflüssigen Luxusprojekte realisieren werden, sondern in ihre Infrastruktur investieren müssen. Voigt erklärte gegenüber dem Fernsehsender phoenix, dass es entscheidend sei, langfristig geplante Projekte zu berücksichtigen und die ursprünglich vorgesehene „Zusätzlichkeit“ des Sondervermögens aufzugeben. Zudem möchte er selbst über die Prioritäten der Investitionen entscheiden können und nicht von einem zentralen Büro in Berlin verwaltet werden.
Die Kommunen sollten durch eine Reform des Sozialstaats auf Bundesebene entlastet werden. Ursprünglich war vorgesehen, dass sie 60 Prozent des Sondervermögens erhalten würden. Voigt erläuterte: „Wir haben frühzeitig das größte Investitionsprogramm für die Kommunen vereinbart und planen dessen Umsetzung in den nächsten vier Jahren.“ Er lehnt jedoch Verhandlungen über einen festen Prozentsatz ab.
Um schnell Mittel für Infrastrukturprojekte bereitzustellen, sind zusätzliche Initiativen erforderlich. Dazu gehört eine Vereinfachung des Vergaberechts sowie ein neuer Impuls im Planungsrecht auf Bundesebene. Sowohl Bund als auch Länder müssen sich engagieren, um zügig in Infrastruktur zu investieren: „Die Bürger hätten kein Verständnis dafür,“ so Voigt weiter,“dass wir Schulden aufnehmen für große Investitionsprogramme und am Ende weniger investiert wird als zuvor.“
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