Der Bundestagswahlkampf 2025 hat sich intensiv und emotional in den sozialen Medien abgespielt, wobei nur wenige politische Persönlichkeiten im Vordergrund standen. Dies wird durch eine spezielle Analyse des Online-Video-Monitors verdeutlicht, deren Ergebnisse am 23. Oktober auf dem Panel „Demokratie im Feed“ bei den MEDIENTAGEN MÜNCHEN präsentiert werden.
Im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) hat Goldmedia die Social-Media-Konten von über 700 Kandidaten sowie mehr als 3.000 Video-Beiträge untersucht. Fast alle Kandidaten waren aktiv: 96% nutzten Instagram als Reichweitentreiber, 89% Facebook und 50% TikTok mit der stärksten Interaktion. Besonders emotionale Beiträge erhielten viel Aufmerksamkeit, während sachlich-informative Inhalte weniger Resonanz fanden. Innerhalb der Parteien stachen einige Persönlichkeiten hervor: Die Online-Präsenz ihrer Parteien wurde vor allem durch Heidi Reichinnek (Die Linke), Sahra Wagenknecht (BSW), Alice Weidel (AfD) und Christian Lindner (FDP) geprägt.
Für Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM, zeigen die Ergebnisse deutlich auf, dass Wahlkämpfe in sozialen Netzwerken längst Teil des politischen Diskurses sind. „Transparenz ist daher unerlässlich“, betont er. „Wir müssen jedoch überlegen, wie wir sachliche Argumente und Diskussionen wieder stärker fördern können – auch oder gerade auf Social Media.“
Dr. Wolfgang Kreißig von der LFK hebt die Verantwortung von Aufsichtsbehörden und Plattformen hervor: „Im Wahlkampf dominieren emotionale Botschaften in den sozialen Medien stark.“ Es sei jedoch entscheidend sicherzustellen, dass auch Inhalte und Argumente Gehör finden können. „Die Algorithmen digitaler Plattformen sollten so gestaltet sein, dass politische Meinungsbildung online weiterhin möglich bleibt.“
Die vollständige Sonderanalyse kann auf der Website der BLM eingesehen werden.
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Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM)
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