In Genf wurde heute vorerst keine Einigung bezüglich des UN-Abkommens zur Bekämpfung von Plastikmüll erzielt.
Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe (DUH), äußerte sich dazu wie folgt:
„Jährlich gelangen bis zu 23 Millionen Tonnen Plastikabfälle in unsere Gewässer. Mikroplastik ist mittlerweile im menschlichen Körper sowie in Tieren und Pflanzen nachweisbar. Die Tatsache, dass es vorerst kein UN-Abkommen gegen Plastikmüll geben wird, ist äußerst enttäuschend. Selbst ein schwaches Abkommen wäre lediglich ein leeres Versprechen und würde nicht als Grundlage für echte globale Lösungen dienen. Um das Problem an der Wurzel zu packen, hätten die Staaten den festen Willen zeigen müssen, die übermäßige Produktion von Plastik zu reduzieren. Jetzt ist es umso wichtiger, auf nationaler Ebene konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen von Plastikmüll zu ergreifen und nicht darauf zu warten, dass ein Abkommen verabschiedet wird. Deutschland trägt dabei eine besondere Verantwortung: Hierzulande werden mit etwa 18 Millionen Tonnen die meisten Verpackungsabfälle innerhalb der EU produziert. Gleichzeitig zeigt unser einzigartiges nationales Mehrwegsystem für Getränke auf, wie effektive Lösungsansätze aussehen können. Jede Wiederverwendung einer Mehrwegflasche hilft dabei, unnötigen Plastikmüll zu vermeiden. Umweltminister Schneider sollte nach dem gescheiterten UN-Abkommen endlich konsequent auf Mehrweg setzen – durch eine Abgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Getränkeverpackungen wie Plastikwasserflaschen sowie 50 Cent auf Einweg-Takeaway-Verpackungen.„
Hintergrundinformationen:
Nacht wurde während des Vorsitzes der Verhandlungen ein neuer Textvorschlag für das Abkommen präsentiert; jedoch konnte kein Konsens unter den mehr als 180 verhandelnden Staaten erzielt werden. Ob die Verhandlungen fortgesetzt werden sollen, wird noch im Rahmen dieser Runde entschieden.
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