Das Vorhaben P-8A Poseidon stellt einen neuen Standard für die zügige und effektive Beschaffung dar. Gestern wurde das erste Flugzeug, nur etwa vier Jahre nach Vertragsabschluss, vom Beschaffungsamt der Bundeswehr beim US-amerikanischen Hersteller Boeing in Empfang genommen – eine Rekordleistung in dieser Größenordnung.
Im Juni 2021 schloss die Bundeswehr zunächst einen Vertrag über den Erwerb von fünf P-8A Poseidon ab. Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages dem Kauf zugestimmt. Im November 2023 genehmigte er auch Investitionen für drei weitere Maschinen aus einem Sondervermögen, welche das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) anschließend über „Foreign Military Sales“ beauftragte. Dieses FMS-Verfahren ist ein US-amerikanisches Programm zur Bereitstellung von Rüstungsgütern an andere Staaten.
„Mit der Einführung der P-8A macht die Deutsche Marine sowohl technologisch als auch operationell einen großen Fortschritt“, hebt Fregattenkapitän Björn M., Projektleiter im BAAINBw, hervor. Die neuen Flugzeuge sind vollständig digitalisiert und können nahezu in Echtzeit Daten an militärische Lagezentren weiterleiten. Automatisierte Kommunikations- und Navigationssysteme ermöglichen es der Besatzung, sich verstärkt auf ihre Hauptaufgaben zu konzentrieren: Überwachung des Seegebiets sowie U-Boot-Jagd sowohl oberhalb als auch unterhalb des Wasserspiegels. Zudem kann die moderne Sensorik und Reichweite des Seefernaufklärers durch Luftbetankung erweitert werden, was ihn zu einem wertvollen Werkzeug bei Such- und Rettungsaktionen macht. Die P-8A wird den älteren Typ P-3C Orion ersetzen und somit eine kontinuierliche Fähigkeit zur weiträumigen maritimen Aufklärung gewährleisten.
Dank der Verfügbarkeit von Komponenten basierend auf dem Boeing 737-Modell sind Verbesserungen bei Produktion, Wartung sowie Ersatzteilversorgung zu erwarten; zudem arbeitet Boeing eng mit deutschen Partnern zusammen. Diese Zusammenarbeit gewährleistet nicht nur eine reibungslose Einführung sondern bindet langfristig lokale Unternehmen in Wartungstraining sowie technische Unterstützung ein.
Nach dem gestrigen Erhalt führt das BAAINBw nun abschließende Qualitätsprüfungen durch; voraussichtlich wird nächsten Monat die Übergabe an das Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ in Nordholz erfolgen.
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