Am 17. August 2025 äußerte sich der Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour positiv zu den heutigen Verhandlungen im Weißen Haus, an denen US-Präsident Donald Trump, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Vertreter europäischer Länder teilnehmen. Er warnte jedoch vor übertriebenen Erwartungen und betonte die Verantwortung Deutschlands bei möglichen Sicherheitsgarantien für Kiew. „Es ist erfreulich, dass eine bedeutende Delegation nach Washington reist, um erneut mit Trump zu sprechen. Dennoch sollten wir die Illusion ablegen, dass wir endlos Gespräche führen können und Trump dann irgendwie dazu bringen werden, die Unterstützung für die Ukraine fortzusetzen“, erklärte der Politiker von Bündnis90/Die Grünen in einem Interview mit dem Fernsehsender phoenix. Nach dem Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Putin müsse man ernsthafte Zweifel an der Zuverlässigkeit der USA hegen. „Die amerikanische Position ist völlig instabil. Es ist unklar, wofür sie tatsächlich steht“, war Nouripour überzeugt. Daher sei es jetzt wichtig für Europa zu erkennen, dass man daran arbeiten muss, wie man die Ukraine auch ohne amerikanische Hilfe unterstützen kann.
In Bezug auf die aktuellen Äußerungen des US-Außenministers Marco Rubio über westliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine hielt Nouripour es für verfrüht; niemand wisse genau, was dies konkret bedeute. Sollte es während künftiger Verhandlungen jedoch einen konkreten Plan geben müssen Sicherheitsgarantien in Betracht gezogen werden, dürfe Deutschland nicht außen vor bleiben: „Wir sollten nicht so tun als wären wir davon unberührt betroffen. Es geht um den Frieden in Europa sowie um unsere eigene Freiheit und Sicherheit“, sagte er.
Nouripour äußerte sich kritisch zu den jüngsten Vorschlägen bezüglich territorialer Abtretungen als Lösung des Konflikts: Eine vollständige Einnahme von Donezk durch Russland würde eine katastrophale Sicherheitssituation schaffen und dazu führen, dass die Ukraine bis tief ins Land hinein wehrlos wäre.“ Er bezweifelte stark ,dass Kiew einem solchen Plan zustimmen könnte . Zudem müsse der ukrainische Präsident selbstständig entscheiden können ,ohne Einflussnahme aus dem Westen . „Selenskyj sitzt am Steuer . Es ist entscheidend ,die Selbstbestimmung der Ukraine hervorzuheben „, so Nouripour weiter . Dazu gehöre auch das Recht auf freie Bündniswahl . Währenddessen hatte US-Präsident Trump eine NATO-Mitgliedschaft Ukrainens ausgeschlossen : „Ich würde unter keinen Umständen ein Dokument unterschreiben ,das besagt,dassdieUkraine niemals Mitglied werden darf.Eine Zeit nachTrump wird kommen,“ glaubtderGrünen-Politiker.
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