Am Freitag, den 26. September, kamen zahlreiche Fachleute aus der Verwaltung und IT-Branche sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger in Stuttgart zusammen. Sie folgten der Einladung von Daniel Karrais, dem digitalpolitischen Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, um gemeinsam mit Alexander Handschuh, Thomas Bönig und Andreas Majer über die zukünftigen Herausforderungen und Lösungen für eine digitale Verwaltung zu diskutieren.
Daniel Karrais eröffnete die Diskussion mit den Worten: „Die Demokratie ist darauf angewiesen, dass die Bürgerinnen und Bürger Vertrauen in den Staat haben. Dieses Vertrauen hängt maßgeblich von einer funktionierenden Verwaltung ab. Unser Land kann es sich nicht leisten zu warten; wir müssen uns von veralteten Papierprozessen verabschieden. Baden-Württemberg benötigt dringend eine umfassende Digitalisierung.“ Er betonte zudem die Notwendigkeit einer Strategie zur digitalen Souveränität sowie einer Risikoanalyse für eingesetzte Softwarelösungen.
Alexander Handschuh, ein Vertreter des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, äußerte sich kritisch zur aktuellen Lage: „Deutschland hinkt bei der Verwaltungsdigitalisierung hinterher. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht noch weiter zurückfallen.“ Er hob hervor, dass viele Prozesse nur oberflächlich digitalisiert wurden – was er als ‚Pdfisierung‘ bezeichnete – anstatt vollständig durchdachte digitale Lösungen zu entwickeln.
„Deutschland belegt im EU-Vergleich lediglich Platz 21 hinsichtlich digitaler Verwaltungsdienste,“ erklärte Andreas Majer . In Baden-Württemberg sei das Problem besonders ausgeprägt mit einer Nutzungslücke von 37 Prozent bei digitalen Angeboten.“
Thomas Bönig wies darauf hin: „Das OZG hat oft mehr Bürokratie geschaffen als abgebaut.“ Er forderte eine zentrale Plattform für alle Kommunen zur Vereinfachung ihrer Prozesse.
„Unsere Verwaltungsstrukturen stammen noch aus vergangenen Zeiten,“ bemerkte abschließend Daniel Karrais.
Er plädierte für tiefgreifende Reformen in Baden-Württemberg mit klar definierten Zuständigkeiten.
„Die Menschen erwarten zurecht einen modernen Staat,“ fügte er hinzu.
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