Erwartungen geweckt, aber noch nicht erfüllt: Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) zieht nach 100 Tagen der neuen Bundesregierung eine gemischte Bilanz. „Zwar wurden wichtige Reformvorhaben angekündigt und erste Maßnahmen eingeleitet, doch bleiben zentrale Erwartungen des mittelständischen Kfz-Gewerbes bislang unerfüllt“, so ZDK-Präsident Thomas Peckruhn. „Besonders schmerzlich: Die versprochene spürbare Steuerentlastung für kleine und mittlere Betriebe lässt auf sich warten, und die Förderung der Elektromobilität bleibt Stückwerk.“
Schnelles Umsetzen guter Vorsätze notwendig
Der ZDK begrüßt die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zum Bürokratieabbau, zur Einführung von Sonderabschreibungen und zur Senkung der Energiekosten. Diese Kernforderungen des Verbandes haben das Potenzial, die rund 40.000 Kfz-Betriebe mit ihren 468.000 Beschäftigten spürbar zu entlasten und zu stärken – vorausgesetzt, sie werden zügig und praxisnah umgesetzt. „Das sind wichtige Signale, aber unsere Betriebe brauchen mehr als gute Vorsätze. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, und der Mittelstand braucht jetzt konkrete Entlastung und nicht erst in drei Jahren“, mahnt Peckruhn.
Steuerentlastung: Mittelstand bleibt außen vor
Besonders kritisch bewertet der ZDK die steuerpolitischen Entscheidungen der neuen Bundesregierung. Die geplante Absenkung der Körperschaftsteuer ab 2028 hilft den zahlreichen als Personengesellschaften geführten Familienbetrieben nicht, weil diese steuerlich anders behandelt werden als Kapitalgesellschaften. Auch die im Koalitionsvertrag angekündigte sofortige Senkung der Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß für alle Unternehmen wurde nicht umgesetzt. Das Kfz-Gewerbe bleibt von der Entlastung ausgenommen, obwohl für Werkstätten und Autohäuser hohe Energiekosten zu den hohen Kostenfaktoren zählen.
„Die Abgabenlast erdrückt viele Betriebe. Eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags oder eine echte Stromsteuersenkung für alle wäre ein klares und sofort wirksames Signal gewesen,“ bedauert der ZDK-Präsident. „Stattdessen erleben wir ein „Weiter so““
Elektromobilität: Viele Ankündigungen, wenig Wirkun g
Die Bundesregierung will den Hochlauf der Elektromobilität mit steuerlichen Investitionsanreizen fördern,&nbs p;setzt dabei jedoch zu einseit ig auf gewerbliche Käufe un d lässt das Leasinggeschä ft sowie den Privatmarkt weitgehend auß en vor . Kaufanreize für private E-Auto-Kä ufer fehlen ebenso wie bezahlbar er Ladestrom – ein entsche idender Faktor für di e Alltagstauglichkeit . Pe ckr uhn kritisiert : " ;Wer es mi t de r Mobilitä twende erns t meint , muss auch de n Privatmarkt im Blick hab en . Ladestrom sollte sowohl s teu erlich al s auch durch Senku ng de r Netzentgelte beg ünstigt un d di e ö ffentlich e Ladeinfrastruktur gef ördert werden , un d zwar f ür all e Kunden . Andernfalls ble ib t Elekt romobil it ä t f ür vi ele Menschen finanziell unattraktiv .“ p >
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