In einer von den EWS Elektrizitätswerke Schönau eG in Auftrag gegebenen Analyse hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) die Ergebnisse des „Energiewende-Monitorings“, das von Wissenschaftlern erstellt wurde, mit den sogenannten „Schlüsselmaßnahmen“ verglichen, die Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche in ihrem „10-Punkte-Plan“ formuliert hat. Besonders auffällig ist, dass das Wirtschaftsministerium selbst für das Monitoring verantwortlich war und nun mit seinem Aktionsplan in wesentlichen Punkten von dessen Ergebnissen abweicht.
Die FÖS-Autoren stellen fest: „Während der Bericht der Wissenschaftler:innen die zentrale Bedeutung der Klimaneutralität hervorhebt„, wird im Ministeriumsplan vor allem auf Versorgungssicherheit und Kostenfaktoren geachtet. Dies führt zu dem Eindruck, dass verschiedene Zielsetzungen miteinander im Konflikt stehen. Es fehlt an einem klaren Zusammenhang sowie an den notwendigen Schlussfolgerungen: Nur ein zügig klimaneutrales Energiesystem kann langfristig sowohl versorgungssicher als auch bezahlbar sein. Die Einschätzung des BMWE, dass der Strombedarf weniger stark steigen wird, zeigt vor allem eines: Es mangelt an einem entschlossenen energie- und industriepolitischen Handeln.
In ihrer Kurzanalyse mit dem Titel „Zukunftsfähiges Stromsystem: Energiewendemonitoring und 10-Punkte-Plan im Vergleich“ setzen die FÖS-Autoren die zentralen Aussagen aus dem wissenschaftlichen Monitoring den Plänen des Ministeriums gegenüber. Dabei werden unter anderem der Ausbau von Gaskraftwerken zur vermeintlichen Verbesserung der Versorgungssicherheit sowie die Förderung erneuerbarer Energien behandelt. Zudem werden Widersprüche zwischen den Einschätzungen zum zukünftigen Strombedarf in Deutschland sowie zur Produktion grünen Wasserstoffs aufgezeigt.
„Um unsere Klimaziele zu erreichen und Deutschlands Wirtschaft zukunftsfähig zu gestalten, müssen wir weiterhin auf erneuerbare Energien setzen“, betont Alexander Sladek, Vorstandsmitglied bei EWS Elektrizitätswerke Schönau eG. Er fordert einen starken Fokus auf Flexibilitätspotenziale zur Senkung der Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher. Der geplante massive Ausbau von Gaskraftwerken sende falsche Signale; stattdessen seien Anreize für Flexibilität wie Speicherlösungen und Nachfragesteuerung notwendig – um nicht erneut in eine fossile Abhängigkeit zu geraten.
Sowohl das Energiewende-Monitoring als auch das Wirtschaftsministerium gehen davon aus, dass der zukünftige Strombedarf geringer sein wird als bisher angenommen. Der Monitoringbericht hebt hervor: „Die Entwicklung des Strombedarfs hängt entscheidend von klima- und industriepolitischen Entscheidungen ab.“ Das bedeutet konkret: Wenn es politischen Willen gäbe, Wärme- und Verkehrssektor schnellstmöglich auf grüne Energie umzustellen – was Fortschritte beim Klimaschutz ermöglichen würde –, könnte sich der Strombedarf erheblich erhöhen.
„Um unsere Klimaziele umzusetzen und positive Beschäftigungseffekte zu erzielen“, so Sladek weiter,“ benötigen wir dringend mehr Ambitionen sowie Innovationen zur Schadstoffreduzierung im Verkehrs- und Wärmesektor.“ Um nicht zum Industriemuseum zu verkommen sollten wir schleunigst damit aufhören Kohle-, Öl-, oder Gasheizungen einzusetzen oder Autos damit anzutreiben; stattdessen sollten wir uns Zukunftstechnologien widmen – denn wirtschaftlich sind erneuerbare Energien längst überlegen.
Es ist eine irreführende Annahme anzunehmen man benötige künftig weniger Energie; vielmehr braucht es einen dynamischen Ausbau erneuerbarer Technologien ohne Bremsklötze um Industrie-, Verkehrund Wärmesektor klimaneutral auszurichten.
Die FÖS-Kurzanalyse verdeutlicht zudem,dassdas Wirtschaftsministeriummit seinem 10-Punkte Plan einen falschen Kurs einschlägt.Energie,Wärme VerkehrundIndustrie bilden ein großes Orchester.Nur wenn alle Sektoren gleichwertig betrachtet werden,kann eine ambitionierte Verbindungvon KlimaschutzundWirtschaftlichkeit gelingen!
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