Die iranische Revolutionsgarde (IRGC), vom Westen als Terrororganisation eingestuft, steht erneut unter Beschuss. Israel hat eine Liste mit fast 200 Kryptowallets veröffentlicht, die mit dem Regime in Teheran verbunden sein sollen. Dabei handelt es sich um erhebliche Geldsummen.
Tether friert Millionen nach israelischer Warnung ein
Israel beschuldigt die iranische Revolutionsgarde, 1,5 Milliarden Dollar in USDT über 187 Kryptowallets zu verwalten, wie aus einer offiziellen Publikation hervorgeht. Ein Teil dieser Wallets wurde bereits von Tether, dem Herausgeber der USDT-Stablecoin, eingefroren.
Laut Elliptic haben die Wallets zwar diese Beträge erhalten, sie sind jedoch nicht alle direkt mit der IRGC verknüpfbar. Einige Wallets könnten auch zu Kryptobörsen oder Diensten gehören, die von mehreren Benutzern genutzt werden.
Die Nutzung von USDT birgt Risiken. Tether hat nämlich die Möglichkeit, Adressen auf eine schwarze Liste zu setzen und Mittel einzufrieren. Am 13. September standen bereits 39 Adressen auf der schwarzen Liste, was etwa 1,5 Millionen Dollar an eingefrorenen Mitteln entspricht.
Frühere Krypto-Vorfälle mit der iranischen Garde
Die iranische Revolutionsgarde ist schon länger in krypto-bezogene illegale Aktivitäten verwickelt. Kürzlich beschlagnahmten Behörden 600.000 USDT von einem Iraner, der Drohnensysteme für die IRGC entwickelte.
Und im Juni 2025 stahl die pro-israelische Hackergruppe Gonjeshke Darande (“Predatory Sparrow”) etwa 81 Millionen Dollar von der iranischen Kryptobörse Nobitex. Diese Börse wird laut Elliptic mit IRGC-bezogenen Aktivitäten in Verbindung gebracht.
Die dunkle Seite von Krypto
Die Aktion von Tether zeigt, wie groß die Macht zentraler Stablecoin-Herausgeber in geopolitischen Fragen sein kann. Es steht im starken Kontrast zum dezentralen Ethos hinter der Blockchain-Technologie. Bitcoin (BTC) wurde beispielsweise als ein offenes, neutrales Netzwerk gegründet, sodass niemand, kein Unternehmen, keine Organisation oder Regierung, die Kontrolle über das Geldsystem hat.
Darüber hinaus sehen wir, dass Krypto trotz der Transparenz der Blockchain-Technologie ein attraktives Feld bleibt, um illegale Transaktionen zu ermöglichen. Die nordkoreanische Hackergruppe Lazarus Group ist der berüchtigtste Akteur in diesem Bereich. Die Gruppe wird für mehrere großangelegte Angriffe verantwortlich gemacht. So stahl Lazarus früher in diesem Jahr 1,46 Milliarden Dollar von der Kryptobörse Bybit, der größte Krypto-Hack aller Zeiten.