Der größte Kryptodiebstahl in der Geschichte blieb jahrelang verborgen. Blockchainplattform Arkham Intelligence enthüllte dieses Wochenende, dass der chinesische Miningpool LuBian im Jahr 2020 für sage und schreibe 127.426 Bitcoin (BTC) gehackt wurde. Der Angriff blieb bis jetzt vollständig unter dem Radar.
LuBian was one of the world’s largest mining pools in 2020, controlling almost 6% of the Bitcoin network’s total hash-rate as of May 2020.
They appear to have been first hacked on December 28th, 2020 for over 90% of their BTC. Subsequently, on December 29th, around $6M of… pic.twitter.com/X7wLknUCI5
— Arkham (@arkham) August 2, 2025
Hack betraf 90 Prozent der Reserven
LuBian war 2020 einer der größten Bitcoin-Miningpools in China. Der Hack am 28. Dezember jenes Jahres blieb damals völlig unbemerkt. Weder die Plattform noch der Täter machten den Angriff öffentlich. Erst diese Woche enthüllte Arkham Intelligence das wahre Ausmaß: Es handelt sich um den größten bekannten Kryptoraub aller Zeiten.
Der Hacker konnte laut Arkham etwa 90 Prozent von LuBians Bitcoin-Reserven erbeuten. Nur 11.886 BTC konnten durch sogenannte Recovery-Wallets gesichert werden. Nach dem Angriff sendete LuBian mehr als tausend Transaktionen mit eingebetteten Nachrichten in einem Versuch, den Angreifer zu erreichen. Diese Aktion kostete die Plattform noch einmal 1,4 BTC an Transaktionsgebühren.
Arkham vermutet, dass der Angriff möglicherweise durch ein anfälliges Algorithmus zur Generierung von privaten Schlüsseln durchgeführt wurde. „Es scheint, dass LuBian einen Algorithmus verwendete, der anfällig für Brute-Force-Angriffe war,“ so die Blockchainplattform.
Größter Kryptoraub aller Zeiten
Kurz nach dem Hack stellte LuBian seine Aktivitäten ein, vermutlich als direkte Folge des Angriffs. Bis heute ist unklar, wer für den Diebstahl verantwortlich ist. Bemerkenswert ist, dass die gestohlenen Bitcoin nie bewegt wurden – sie stehen seit Jahren still.
Dass der Angriff nie öffentlich gemeldet wurde und die Mittel unberührt blieben, deutet möglicherweise auf einen fortgeschrittenen Täter mit Zugang zu professionellen Mitteln hin.
Bis vor kurzem galt der Bybit-Hack vom Februar 2025 als der größte Kryptoraub aller Zeiten. Damals wurden 1,5 Milliarden Dollar durch das nordkoreanische Lazarus-Netzwerk erbeutet, mittels Malware auf dem Computer eines SafeWallet-Entwicklers. Dadurch erlangten die Hacker Zugang zu internen Systemen.
Der Raub bei LuBian ist jedoch unvergleichlich. Basierend auf dem aktuellen Marktpreis repräsentieren die gestohlenen 127.426 BTC einen Wert von fast 14,5 Milliarden Dollar. Selbst zum damaligen Kurs – etwa 3,5 Milliarden Dollar – übertrifft dieser Diebstahl jeden früheren Kryptohack bei weitem.