- Das FBI warnt vor Betrügern, die sich als Anwälte für die Wiederbeschaffung von Kryptowährungen ausgeben und dazu gefälschte Dokumente vorweisen.
- Die Opfer werden zur Zahlung von Kryptowährungen gedrängt und mit falschen Versprechungen über anstehende Rückzahlungen gelockt.
Das Internet Crime Complaint Center (IC3) des FBI hat eine neue Warnung über eine zunehmende Betrugsmasche veröffentlicht, bei der gefälschte Anwaltskanzleien auf Menschen abzielen, die bereits Geld durch Kryptowährungsbetrug verloren haben.
Die Betrüger geben sich als Vertreter einer „Krypto-Recovery-Kanzlei“ aus und locken die Opfer mit dem Versprechen, gestohlene Bitcoins oder andere digitale Währungen wiederzuerlangen. In der Warnung wird darauf hingewiesen, dass ältere Erwachsene häufig zu den Zielpersonen gehören.
IC3 PSA: „Fictitious Law Firms Targeting Cryptocurrency Scam Victims Combine Multiple Exploitation Tactics While Offering to Recover Funds.“ This updated advisory shares key red flags and due diligence tips to assist victims, many of whom are older adults:… pic.twitter.com/02GoBuq8pd
— FBI Las Vegas (@FBILasVegas) August 14, 2025
Diese Warnung der FBI-Außenstelle in Las Vegas folgt auf Warnungen vom Juni 2024 und August 2023, enthält jedoch neue Informationen. Die Betrüger geben sich häufig als eingetragene Anwälte aus, erstellen gefälschte Dokumente mit echten Firmenlogos und geben fälschlicherweise die Zugehörigkeit zu staatlichen Organisationen an.
In der Warnung wird betont, dass keine der Anwaltskanzleien rechtmäßig mit einer US-Regierungsorganisation verbunden ist, um Kryptowährungen zurückzuerhalten.
Betrüger nutzen oft die finanzielle Verzweiflung der Opfer aus, indem sie einen scheinbar sicheren, offiziellen Wiederherstellungsprozess versprechen. In vielen Fällen verlangen sie eine Zahlung in Kryptowährung oder Geschenkkarten, die laut FBI keine legitime Strafverfolgungsbehörde verlangen würde. Einige Kriminelle behaupten sogar, die genauen Beträge und Daten früherer Überweisungen zu kennen, um glaubwürdig zu erscheinen.
FBI warnt vor Zahlungen an die „Anwälte“
Die Opfer haben behauptet, dass sie darüber informiert wurden, dass ihre Gelder auf ausländischen Bankkonten liegen, die über Websites registriert werden müssen, die zwar echt aussehen, aber gefälscht sind. Die Betrüger können die Opfer in geschlossene WhatsApp-Gruppen einladen, angeblich aus Sicherheitsgründen, und falsche Bankangestellte oder Anwälte einschalten, die darauf bestehen, Gebühren für die Überprüfung der Identität zu zahlen.
Weitere Warnzeichen sind, dass sie nicht bereit sind, sich zu legitimieren, dass sie sich weigern, vor der Kamera zu erscheinen, und dass sie versuchen, Zahlungen über unabhängige Dritte zu leiten. Diese Taktiken werden häufig angewandt, um die Identität zu verschleiern und einer Entdeckung zu entgehen. Sich als echte Anwälte auszugeben, birgt auch die Gefahr, dass der Ruf der tatsächlichen Anwälte, deren Namen missbraucht werden, geschädigt wird.
Das FBI erkennt gefälschte Verweise auf Organisationen wie die „International Financial Trading Commission“ als deutliches Warnzeichen, da eine solche Organisation nicht existiert. Den Opfern wird manchmal gesagt, dass sie in den staatlichen Verzeichnissen der Betrugsopfer aufgeführt sind und die Gelder durch betrügerische rechtliche Verfahren zurückfordern können.
Kanzlei vor Mandatsvergabe überprüfen
Das FBI rät zu einer Null-Vertrauen-Mentalität, was bedeutet, dass kein Kontakt ohne Überprüfung als legitim angesehen werden sollte. In der Mitteilung heißt es:
„Seien Sie vorsichtig, wenn Anwaltskanzleien Sie unerwartet kontaktieren, insbesondere wenn Sie das Verbrechen nicht bei einer Strafverfolgungs- oder Zivilschutzbehörde angezeigt haben.“
Zu den Überprüfungsschritten gehören die Einsichtnahme in die Anwaltslizenzen per Videoanruf, die Überprüfung der Referenzen bei den zuständigen Behörden und die Anforderung eines notariell beglaubigten Identitätsnachweises vor der Überweisung eines Geldbetrags. Die Agentur empfiehlt außerdem, alle Gespräche zu Beweiszwecken aufzuzeichnen.
Jeder, der den Verdacht hat, dass er es mit einem betrügerischen Geldeintreiber zu tun hat, sollte den Betrug bei seiner örtlichen FBI-Außenstelle melden und eine Beschwerde bei IC3.gov einreichen. Die Empfehlung unterstreicht die Notwendigkeit einer schnellen Meldung, um spätere Verluste zu minimieren und die laufenden Ermittlungen zu unterstützen.