Die Unsicherheit am Kryptomarkt nimmt weiter zu, und nach dem jüngsten Rücksetzer bei Bitcoin hat nun auch Ethereum deutlich an Boden verloren. Die zweitgrößte Kryptowährung musste sich in den letzten Tagen von ihren Hochs verabschieden und pendelt aktuell weit unter den Höchstständen der vergangenen Woche. Während viele Anleger dies als Warnsignal interpretieren, sehen erfahrene Marktteilnehmer die Entwicklung gelassen und werten die Schwächephase als günstige Gelegenheit, ihre Bestände aufzustocken.
ETH-Bestände an Börsen erreichen Neun-Jahres-Tief
Trotz der aktuellen Korrektur kann Ethereum auf eine beeindruckende Entwicklung zurückblicken. Der Kurs hat sich seit April mehr als verdreifacht, wobei vor allem institutionelle Investoren die Rallye angetrieben haben, indem sie Ether in Milliardenhöhe gekauft und weitere Milliardeninvestitionen angekündigt haben. Gleichzeitig ziehen Privatanleger ihre Bestände zunehmend von den Börsen ab, um sie langfristig in ihren eigenen Wallets zu halten.
Diese Entwicklung sorgt für eine bemerkenswerte Verknappung des Angebots. Das frei verfügbare Angebot an den Börsen ist auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren gefallen, was historisch betrachtet mit massiven Kursanstiegen einherging. Zwar könnten die Coins jederzeit wieder auf die Handelsplattformen zurückfließen, doch der Trend deutet klar darauf hin, dass viele Investoren an langfristig steigende Kurse glauben und Ethereum kaufen möchten.
Tom Lee prognostiziert explosive Ethereum-Entwicklung
Besonders optimistisch zeigt sich Wall-Street-Veteran Tom Lee, der mit seinem Unternehmen BitMine das größte Ethereum-Treasury der Welt aufgebaut hat und mittlerweile Ether im Wert von über 6 Milliarden Dollar verwaltet. Langfristig möchte er 5% aller ETH-Token erwerben und verweist dabei auf die historische Knappheit an den Börsen sowie Parallelen zu früheren Bullruns. Das letzte Mal, als das Angebot ähnlich knapp war, explodierte der Ether-Kurs von 30 auf 1.500 Dollar.
Geht es nach Lee, hat Ethereum gerade seinen Bitcoin-Moment erreicht und steht heute an dem Punkt, an dem Bitcoin im Jahr 2017 stand. Er spricht von Kurszielen zwischen 60.000 und 80.000 Dollar für Ethereum, wobei selbst eine vorsichtigere Ethereum Prognose von 20.000 Dollar mittelfristig als durchaus machbar erscheint. Während solche extremen Prognosen mit Vorsicht zu betrachten sind, zeigen die aktuellen On-Chain-Daten eine deutliche Tendenz zur langfristigen Verknappung des verfügbaren Angebots.