Die Euphorie rund um die US-basierten Ethereum-ETFs hat im September einen harten Dämpfer erhalten. Laut aktuellen Marktdaten erlebten die Produkte in der vergangenen Woche Nettoabflüsse von 787,74 Millionen US-Dollar – der schlechteste Wert seit ihrer Einführung. Besonders ins Gewicht fielen die massiven Abflüsse am Freitag, den 5. September, als allein 446,7 Millionen US-Dollar aus den Fonds abgezogen wurden.
Damit setzt sich eine Serie von fünf aufeinanderfolgenden Tagen mit Abflüssen fort – ohne eine einzige positive Zufluss-Notierung seit Monatsbeginn. Für viele Marktbeobachter ist dies ein Warnsignal, dass die Unsicherheit unter Investoren zunimmt und sich die jüngste Schwäche im Ethereum-Kurs nun direkt in den institutionellen Anlagevehikeln widerspiegelt.
BlackRock und Grayscale im Fokus
Am stärksten betroffen war BlackRocks iShares Ethereum Trust (ETHA), der am Freitag Abflüsse von 309,88 Millionen US-Dollar verzeichnete. Dahinter folgte Grayscales Ethereum Trust (ETHE) mit 51,7 Millionen US-Dollar.
Auch andere Schwergewichte blieben nicht verschont: Fidelitys Ethereum Fund (FETH) verlor 37,7 Millionen US-Dollar, während Grayscales Ethereum Mini Trust (ETH) 32,62 Millionen US-Dollar einbüßte. Selbst die 21Shares Ethereum ETF (TETH), die vergleichsweise kleinere Volumina bewegt, meldete Abflüsse von 14,68 Millionen US-Dollar.
Die Summe dieser Rücknahmen zeigt, dass es sich nicht um isolierte Bewegungen handelt, sondern um einen marktweiten Trend, der Anleger über alle großen Anbieter hinweg betrifft.
Kursdruck unter 4.500 US-Dollar
Parallel zu den ETF-Abflüssen kämpft Ethereum selbst mit einer spürbaren Korrektur. Nachdem die Kryptowährung vor weniger als zwei Wochen ein neues Allzeithoch markierte und kurz davorstand, die 5.000-Dollar-Marke zu durchbrechen, ist der Kurs mittlerweile wieder unter 4.500 US-Dollar gefallen.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung notiert ETH bei rund 4.276 US-Dollar, ein Rückgang von knapp 1 % innerhalb von 24 Stunden und etwa 2 % im Wochenvergleich (CoinGecko-Daten). Die schwache Kursentwicklung verstärkt den Eindruck, dass institutionelle wie private Investoren derzeit vorsichtig agieren und Gewinne sichern, anstatt aggressiv nachzukaufen.
Bedeutung für den Markt
Die jüngsten Abflüsse sind ein deutlicher Kontrast zu den Rekordzuflüssen der vergangenen Monate, als Ethereum-ETFs zeitweise Milliarden an neuem Kapital anzogen. Kurzfristig zeigen sie, wie anfällig der Markt für Stimmungswechsel bleibt. Ob es sich um eine gesunde Konsolidierung oder den Beginn einer länger anhaltenden Abkühlung handelt, wird maßgeblich davon abhängen, ob ETH das Niveau oberhalb von 4.200 US-Dollar halten kann – und ob die ETFs in den kommenden Wochen wieder Käufer anziehen.