Chainlink, das weltweit führende Oracle-Netzwerk, hat eine umfassende Partnerschaft mit der japanischen SBI Group angekündigt. Das Finanzkonglomerat verwaltet über 200 Milliarden US-Dollar an Assets und gilt als einer der aktivsten Treiber von Fintech- und Blockchain-Initiativen in Asien.
Die Zusammenarbeit soll die Adoption von tokenisierten Real-World Assets (RWA), Stablecoins sowie Blockchain-gestützten Cross-Border-Zahlungen in Japan und der gesamten Asien-Pazifik-Region massiv beschleunigen.
Hintergrund: Nachfrage nach Tokenisierung steigt rasant
Eine aktuelle Umfrage von SBI Digital Asset Holdings zeigt, dass 76 % der Finanzinstitute bereit wären, in tokenisierte Vermögenswerte zu investieren. Bremsfaktor ist bislang die unzureichende Infrastruktur. Genau hier setzen Chainlink und SBI an: Sie wollen institutionstaugliche, interoperable Systeme entwickeln, die den Sprung von Pilotprojekten in den Produktionsbetrieb ermöglichen.
Erste Anwendungsfälle: Immobilien, Staatsanleihen und Fonds
Im Fokus der ersten Umsetzungsphase stehen die Tokenisierung von Immobilien und Staatsanleihen, gestützt auf Chainlinks Cross-Chain Interoperability Protocol (CCIP). Damit sollen Institutionen tokenisierte Vermögenswerte sicher und regelkonform über verschiedene Blockchains hinweg transferieren können.
Ein weiteres Projekt ist die On-Chain-Veröffentlichung von Nettoinventarwerten (NAV) für Fonds mittels Chainlink SmartData. Dies verspricht mehr Transparenz und Liquidität für Fondsmanager und Anleger.
Stablecoins und Zahlungen ohne Brückenwährung
Besonderes Augenmerk gilt auch dem Stablecoin-Sektor. Durch die Integration von Chainlink Proof of Reserve können Reservebestände in Echtzeit überprüft werden – ein entscheidender Faktor für Vertrauen und regulatorische Akzeptanz.
Darüber hinaus wollen SBI und Chainlink Payment-versus-Payment (PvP) Settlement-Lösungen entwickeln. Ziel ist es, grenzüberschreitende Zahlungen und Devisenabwicklungen ohne den Umweg über eine Brückenwährung wie den US-Dollar zu ermöglichen.
Stimmen der Partner: Blockchain auf dem Weg in den Massenmarkt
Chainlink-Mitgründer Sergey Nazarov bezeichnete die Kooperation als Meilenstein:
„SBI’s Integration von Chainlink-Infrastruktur ist ein starkes Signal dafür, dass Blockchain die Pilotphase verlässt und in großflächige Produktionssysteme eintritt.“
SBI-CEO Yoshitaka Kitao ergänzte, dass Chainlink der „natürliche Partner“ sei, um sichere und regelkonforme Systeme für den internationalen Finanzverkehr zu entwickeln.
Einordnung: Asien als Treiber der nächsten Tokenisierungswelle
Die Partnerschaft baut auf bisherigen Projekten auf, darunter Project Guardian in Singapur, bei dem SBI, Chainlink und UBS Asset Management automatisierte Fondsservices via Smart Contracts getestet hatten.
Mit Blick auf Japans regulatorische Öffnung gegenüber Stablecoins und tokenisierten Finanzinstrumenten könnte die Kooperation den Startschuss für eine breite institutionelle Adoption in Asien geben – mit Signalwirkung für Märkte weltweit.