Obwohl das nächste Treffen des US-amerikanischen Federal Open Market Committee (FOMC) erst am 17. September 2025 stattfindet, richtet sich bereits jetzt ein großer Teil der Aufmerksamkeit von Investoren und Analysten auf die bevorstehende Entscheidung. Denn sie könnte der Auslöser für eine neue Phase im Krypto-Markt werden.
Markt rechnet mit Zinssenkung – Trump drängt weiter
Bereits beim letzten FOMC-Treffen Ende Juli hatte die US-Notenbank die Zinsen nicht weiter angehoben – eine Entscheidung, die von den Märkten positiv aufgenommen wurde. Zwar erfolgte keine Zinssenkung, aber das Signal, dass der Zinserhöhungszyklus möglicherweise am Ende ist, sorgte für Stabilität an den Finanzmärkten.
Für die Sitzung im September wächst nun die Erwartungshaltung, dass eine erste Zinssenkung folgen könnte – ein Schritt, für den sich US-Präsident Donald Trump seit Monaten öffentlich einsetzt. Laut den aktuellen Daten des CME FedWatch Tools gehen über 92 % der Marktteilnehmer davon aus, dass die Fed die Leitzinsen senken wird. Lediglich 7,8 % rechnen mit einer Beibehaltung – ein Zinsanstieg wird ausgeschlossen.
Derzeit liegt der US-Leitzins bei 4,25 % bis 4,5 % – ein Niveau, das vor allem für risikobehaftete Anlageklassen wie Bitcoin als belastend gilt. Viele institutionelle und private Investoren halten sich zurück oder schichten in sicherere Anlagen um. Eine Senkung könnte diese Zurückhaltung deutlich lockern.
Zinssenkung als Treibstoff für Bitcoin und den Krypto-Markt?
Historisch betrachtet haben Zinssenkungen der US-Notenbank bullische Effekte auf Risikoanlagen, insbesondere auf Bitcoin und Kryptowährungen. Der Grund ist einfach: niedrigere Zinsen bedeuten tendenziell mehr Liquidität, geringere Finanzierungskosten und eine erhöhte Risikobereitschaft bei Investoren.
Das wahrscheinlichste Szenario: Sollte die Fed im September tatsächlich die Zinsen senken – womöglich um 25 Basispunkte oder mehr –, könnten die Märkte dies als klares Signal für eine lockerere Geldpolitik deuten. Für Bitcoin wäre das ein starkes positives Momentum.
Ein Blick zurück zeigt, wie stark der Effekt sein kann: Im März 2020, während des Corona-Lockdowns, senkte die Fed den Leitzins drastisch von 1,58 % auf 0,05 %. Was folgte, war der größte Bullrun in der Geschichte von Bitcoin, der den Kurs von rund 5.000 US-Dollar auf über 60.000 US-Dollar führte.
Wie stark könnte Bitcoin diesmal reagieren?
Die entscheidende Frage ist: Wie stark wird die Fed die Zinsen senken? Eine symbolische Senkung um 25 Basispunkte hätte wahrscheinlich einen moderaten Effekt. Sollte jedoch ein größerer Schritt erfolgen – etwa 50 Basispunkte oder mehr –, könnte dies eine massive Reaktion im Krypto-Markt auslösen.
Je nach Umfang der Zinssenkung könnten:
- institutionelle Investoren vermehrt in Bitcoin-ETFs einsteigen,
- Treasury-Unternehmen ihre BTC-Käufe wieder hochfahren,
- und privatanlegergetriebene Nachfrage erneut anspringen.
In Summe würde dies die Volatilität stark erhöhen – aber in bullischer Richtung. Die September-Sitzung des FOMC könnte sich als Wendepunkt für die Märkte herausstellen. Eine erste Zinssenkung seit dem Beginn des Inflationskampfs würde ein starkes Signal senden – nicht nur für Aktien, sondern vor allem für Bitcoin und den Krypto-Sektor insgesamt.
Die Märkte haben ihre Erwartungshaltung bereits klargemacht. Sollte die Fed liefern, wäre eine neue Rallye nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil: Bei einer ausreichend aggressiven Senkung könnte Bitcoin erneut auf Allzeithochkurs gehen. Bis dahin bleibt der September-Termin im Kalender vieler Investoren rot markiert – als möglicher Startschuss für den nächsten Bullrun.