Die US-Inflationsdaten für August haben die Märkte überrascht. Der Produzentenpreisindex (PPI) fiel schwächer aus als erwartet und deutet auf ein Nachlassen des Kostendrucks hin. Diese Entwicklung führte zu einer deutlichen Reaktion an den Finanzmärkten und auch Bitcoin konnte davon profitieren und wieder über die Marke von 114.000 USD klettern. Gleichzeitig steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank (Fed) in der kommenden Woche die Zinsen senkt.
PPI-Daten schwächer als erwartet
Neue Inflationsdaten aus den USA haben die Finanzmärkte bewegt. Der Erzeugerpreisindex (PPI), der misst, wie sich die Kosten für Unternehmen entwickeln, fiel schwächer aus als erwartet. Das bedeutet, die Preise, die Produzenten für Waren und Dienstleistungen zahlen, steigen weniger stark und der Druck auf die Inflation nimmt ab.
Auch der sogenannte Kern-PPI, der volatile Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert, sank entsprechend.
Der PPI gilt als eine Art Frühindikator für die allgemeine Teuerung. Wenn die Produktionskosten für Unternehmen langsamer steigen oder sogar sinken, wirkt sich das mit Verzögerung auch auf die Preise für Endverbraucher aus.
Für die Notenbank ist das ein Signal, dass sich die Inflationslage entspannen könnte. Entsprechend wächst die Erwartung, dass die US-Zentralbank ihre Geldpolitik lockert.
Diese Entwicklung gab den Märkten Auftrieb. Bitcoin reagierte positiv und kletterte wieder über die Marke von 114.000 US-Dollar.
EILMELDUNG: Die Produzentenpreise (PPI) für August sind auf 2,6 % gefallen – deutlich unter den Erwartungen von 3,3 %.
Die Kern-PPI-Inflation sank auf 2,8 %, ebenfalls unter den Erwartungen von 3,5 %.
Im Monatsvergleich war der PPI negativ – erst zum zweiten Mal seit März 2024.
BREAKING: August PPI inflation FALLS to 2.6%, below expectations of 3.3%.
Core PPI inflation fell to 2.8%, below expectations of 3.5%.
Month-over-month PPI inflation was NEGATIVE for just the 2nd time since March 2024.
Rate cuts are on their way.
— The Kobeissi Letter (@KobeissiLetter) September 10, 2025
Mögliche Zinssenkungen beflügeln die Märkte
Für Anleger ist die Aussicht auf niedrigere Zinsen entscheidend: Wenn Kredite günstiger werden und mehr Liquidität in den Markt fließt, steigen in der Regel die Kurse von risikoreicheren Anlagen. Dazu gehört im Auge vieler Kapitalanleger auch Bitcoin, der in einem Umfeld mit lockerer Geldpolitik oft besonders gefragt ist.
Am 17. September trifft die US-Notenbank zu ihrer nächsten Zinssitzung zusammen. An den Märkten gilt es mittlerweile fast als sicher, dass die Fed die Zinsen senken wird. Spannend ist dabei die Frage, ob es bei einer kleinen Senkung bleibt oder ob die Währungshüter gleich einen größeren Schritt von 50 Basispunkten gehen werden.
Eine stärkere Zinssenkung würde bedeuten, dass die Notenbank entschlossen gegen die schwächelnde Inflation vorgeht und den Märkten zusätzliche Unterstützung gibt. Für Bitcoin könnte das kurzfristig weiteren Rückenwind bringen.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 bps liegt bei 92% | CME FedWatch
Alle Augen auf die Fed
Die sinkenden Produzentenpreise deuten, wie erwähnt, auf eine Entspannung beim Inflationsdruck hin und haben entsprechend auch Bitcoin Auftrieb gegeben.
Doch der entscheidende Moment steht noch bevor: Bei der anstehenden Sitzung der US-Notenbank wird sich zeigen, ob eine kleinere oder sogar eine größere Zinssenkung kommt. Dass die Zinsen definitiv gesenkt werden, davon geht der Markt zu 100% aus.
In welchem Umfang, wird sich allerdings noch zeigen. Von der Zentralbankentscheidung hängt wohl auch ab, ob die oft herbeigesehnte Jahresend-Rally weiter Fahrt aufnimmt oder ob die Märkte zunächst wieder ausgebremst werden.
Kurz gesagt: Alle Augen auf die Fed.