Morgan Stanley, eine der größten und einflussreichsten Banken der Welt, wird allen Kunden Zugang zu Kryptowährungen verschaffen – selbst in Altersvorsorge-Accounts. Ab kommender Woche dürfen die Finanzberater der Großbank zudem aktiv Bitcoin- und Krypto-ETFs bewerben. Immer mehr Schwergewichte der Finanzwelt öffnen sich für die Anlageklasse.
Morgan Stanley öffnet sich für BTC & Co.
Laut einem aktuellen CNBC-Bericht wurde den Finanzberatern von Morgan Stanley heute mitgeteilt, dass sich die Großbank noch weiter für Kryptowährungen öffnen wird. Alle Kunden sollen künftig die Möglichkeit bekommen, mit Bitcoin- und Krypto-ETFs zu handeln. Sogar die Kunden der Altersvorsorge-Accounts erhalten Zugang zu der Anlageklasse.
Ab dem 15. Oktober können die Finanzberater der Großbank zudem Bitcoin-ETFs den Kunden gezielt nahelegen. Dies war bisher den Kunden mit einer hohen Risikobereitschaft und mindestens 1,5 Millionen US-Dollar an Vermögen vorbehalten. Michael Saylor, Gründer der größten Bitcoin-Halters Strategy, kommentierte die Meldung mit den Worten: „Ein weiterer Meilenstein bei der institutionellen Adoption von Bitcoin.“
Obwohl Morgan Stanley inzwischen einen vergleichsweise liberalen Ansatz hinsichtlich Kryptowährungen verfolgt, soll mit einem automatisierten Überwachungsprozess sichergestellt werden, dass die Kunden keine zu hohe Gewichtung in der Anlageklasse haben. Dies teilten mit der Angelegenheit vertraute Personen CNBC mit.
Vor wenigen Tagen gab die Großbank Empfehlungen für eine optimale Gewichtung von Kryptowährungen in „Multiasset-Portfolios“ ab. Bei auf opportunistisches Wachstum ausgerichteten „Multiasset-Portfolios“ empfiehlt Morgan Stanley eine Positionsgröße von bis zu 4 %.
Die Empfehlungen von Morgan Stanley zur Gewichtung von Kryptowährungen in Multiasset-Portfolios – Quelle: Morgan Stanley
Im Mai dieses Jahres gab es bereits die Meldung, dass Morgan Stanley über E*Trade, die Handelsplattform der Großbank, den direkten Handel mit Kryptowährungen anbieten möchte. Der Dienst soll im ersten Halbjahr 2026 an den Start gehen, bestätigte jüngst Jed Finn, Leiter der Vermögensverwaltung bei Morgan Stanley, in einem Memo.
Wall Street stürzt sich auf Bitcoin
Die Bitcoin-Spot-ETFs erfreuen sich fast zwei Jahre nach der Zulassung immer noch größter Beliebtheit. In der vergangenen Woche haben die Anlageprodukte 3,2 Milliarden US-Dollar an Kapital aufgesaugt, womit es die bisher beste Woche war. Auch in dieser Woche haben die Bitcoin-ETFs bereits mehr als 2,7 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen verzeichnet.
Die kumulierten Zuflüsse seit der Zulassung im Januar 2024 belaufen sich inzwischen auf einen neuen Höchststand von über 62,7 Milliarden US-Dollar.
Zuflüsse in die Bitcoin-Spot-ETFs – Quelle: Farside Investors
Die Bitcoin-Spot-ETFs, insbesondere der von BlackRock, legten den besten ETF-Start aller Zeiten hin. BlackRocks IBIT kratzt in dieser Woche an der Marke von 100 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen – und das nach erst circa 440 Handelstagen.
VOO, der S&P-500-ETF von Vanguard, ist der bisherige Rekordhalter. Der ETF knackte diese bedeutende Marke erst nach 2.011 Handelstagen. Sollte IBIT also zeitnah diesen Meilenstein erreichen, so wäre der größte Bitcoin-ETF fast viermal so schnell gewesen.
Die ETFs, die am schnellsten 100 Mrd. $ an AuM erreicht haben (Stand 06.10.25) – Quelle: Bloomberg/Eric Balchunas
Die Bitcoin-Spot-ETFs sind so erfolgreich, obwohl viele Finanzdienstleister ihren Kunden bislang den Zugang verwehrt haben – darunter Vanguard, der hinter BlackRock zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt. Wenige Tage vor der Meldung zu Morgan Stanley gab es jedoch bereits Berichte dazu, dass Vanguard sich in dem Prozess befindet, die Bitcoin- und Krypto-ETFs auf der eigenen Brokerage-Plattform anzubieten.
Mit einer breiteren Akzeptanz durch etablierte Finanzdienstleister könnten die Zuflüsse in die Anlageprodukte noch weiter an Fahrt aufnehmen. Außerdem sorgen Entwicklungen dieser Art dafür, dass Bitcoin in der traditionellen Finanzwelt weiter an Legitimität gewinnt.
