Der Bitcoin-Kurs rutschte nach der Zinssenkung der US-Notenbank ab. Das war nicht, worauf Anleger gehofft hatten. Gleichzeitig legte der US-Dollar zu. Das müssen Sie zu den gestrigen Entwicklungen wissen.
Warum fiel Bitcoin nach der Zinssenkung?
Bei einer Zinssenkung würde man eigentlich eine positive Marktreaktion erwarten. Die Realität sah jedoch anders aus. Der Grund: Die Zinssenkung war im Prinzip bereits eingepreist. Im Fokus stand gestern vor allem die Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell.
Er machte deutlich, dass es innerhalb der US-Notenbank erhebliche Meinungsverschiedenheiten über den künftigen Kurs der Geldpolitik gibt. Anders gesagt: Eine Reihe weiterer Zinssenkungen in den nächsten Sitzungen genießt keine breite Unterstützung.
*POWELL: WE HAD STRONGLY DIFFERING VIEWS TODAY
Not what the markets want to hear
— Market Radar (@themarketradar) October 29, 2025
„Eine Zinssenkung im Dezember ist nicht sicher – weit davon entfernt“, sagte Powell auf der Pressekonferenz. Bleiben die Wirtschaftsdaten bis zur Dezembersitzung im Wesentlichen unverändert, rechnet er damit, dass mehr Mitglieder gegen eine weitere Zinssenkung stimmen.
Market pricing in 30%+ chance of no cut in December at the moment pic.twitter.com/jsiJn4iNR2
— Market Radar (@themarketradar) October 29, 2025
Zum Zeitpunkt des Schreibens wird bereits eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent für das Szenario ohne weitere Zinssenkung eingepreist. Nach der eher harten Pressekonferenz Powells schoss der US-Dollar nach oben, und risikoreiche Anlagen wie Bitcoin gerieten unter Druck.
Nicht nur der Zinsentscheid ist wichtig
Neben dem Zinsentscheid standen gestern auch die Quartalszahlen der US-Tech-Giganten im Fokus. So legten Google, Meta und Microsoft ihre Ergebnisse vor.
Googles Zahlen wurden hervorragend aufgenommen und lagen deutlich über den Erwartungen. Auch Meta und Microsoft übertrafen (rein technisch) die Prognosen, doch am Ende reichte das nicht.
Bei Meta fiel eine einmalige Steuerbelastung von mehr als 15 Milliarden Dollar an, wodurch der Gewinn je Aktie unter den Erwartungen blieb. Ohne diesen Sondereffekt hätte der Konzern die Erwartungen übertroffen.
Dennoch wurde die Meta-Aktie hart abgestraft und fiel nachbörslich um mehr als 7 Prozent. Microsoft schloss fast 4 Prozent tiefer. Google war mit einem Plus von 6,73 Prozent der einzige echte Lichtblick.
Die Zahlen der Tech-Giganten sind auch für Bitcoin wichtig, weil die KI-Revolution ein maßgeblicher Treiber des gesamten Bullenmarkts ist. Liefern diese Unternehmen gute Ergebnisse, bleibt das Vertrauen in dieses Narrativ intakt.