Eine Aussage von Eric Trump sorgt für Spekulationen. Bei einem Panel auf der SALT Conference in Jackson Hole, Wyoming, suggerierte der Sohn des US-Präsidenten, dass ein Regierungschef ihm von einem heimlichen Kauf von 200.000 Bitcoin erzählt habe.
Eric Trump im Krypto-Fieber
Eric Trump ist inzwischen ein großer Befürworter von Bitcoin und Kryptowährungen. Dies begründet er insbesondere damit, dass seiner Familie aus politischen Gründen der Zugang zu Banken verwehrt wurde. Der Präsidenten-Sohn ist unter anderem Mitgründer des US-amerikanischen Mining-Unternehmens American Bitcoin, das sogar ankündigte, eine Reserve des Assets aufzubauen.
Als neugeborener Krypto-Enthusiast und Unternehmer ist Eric Trump bei vielen Konferenzen zugegen. Auf der großen Bitcoin-Konferenz in Las Vegas ließ er beispielsweise verlautbaren, dass sein Vater ein „Bitcoin-Maximalist“ sei. Gegenüber Bloomberg betonte er überdies wenige Wochen zuvor, dass sowohl er als auch Donald Trump „eine Menge“ an Bitcoin besitzen würden.
Gestern nahm Eric Trump bei einem Panel auf der SALT Conference in Jackson Hole teil. Eine Aussage erregte dabei besonders viel Aufmerksamkeit. In dieser suggerierte er nämlich unter anderem, er wisse davon, dass ein Land heimlich Bitcoin gekauft habe.
Eric Trump mit Insiderinformationen?
In dem Panel erklärte Eric Trump, dass laut seinen Erfahrungen das Interesse an Bitcoin und Co. rund um den Globus zunehmen würde.
Ich verbringe viel Zeit in fast jedem Land, auf fast jedem Kontinent. Ich habe Projekte und spreche mit Menschen, und ehrlich gesagt ist der Wettlauf um Kryptowährungen gerade absolut elektrisierend.
Eric Trump auf der SALT Conference
Um dies zu untermauern, führte der Unternehmer beispielhafte Aussagen von Regierungschefs an. Das erste handelt von einer Stadt, die ungenutzte Energiekapazitäten für das Bitcoin-Mining verwenden möchte.
Ganz gleich, ob man mit den obersten Regierungschefs verschiedener Länder spricht, die dort sitzen und sagen: „Im Winter, wenn es nicht so heiß ist, werde ich die gesamte Energieversorgung meiner Großstadt nehmen und sie dem Bitcoin-Mining widmen. Ich glaube wirklich an dieses Asset.“
Eric Trump auf der SALT Conference
Das nächste Beispiel bezieht sich dann sogar auf den heimlichen Kauf von sage und schreibe 200.000 Bitcoin, die aktuell einen Gegenwert von mehr als 22 Milliarden US-Dollar haben.
Oder sie sagen: „Unser Land hat gerade 200.000 Bitcoin gekauft – ganz still und heimlich. Wir wollen nicht, dass jemand davon erfährt, aber so sehr glauben wir an dieses Asset.“
Eric Trump auf der SALT Conference
Der Sohn des US-Präsidenten, @EricTrump, suggeriert mit einer aktuellen Aussage, davon zu wissen, dass ein Land heimlich 200.000 Bitcoin gekauft hat. 🌎🛒
„Ich verbringe viel Zeit in fast jedem Land, auf fast jedem Kontinent. Ich habe Projekte und spreche mit Leuten, und ehrlich… pic.twitter.com/KQytaq0ZST
— Blocktrainer (@blocktrainer) August 21, 2025
Ob es sich dabei lediglich um hypothetische Aussagen handelt oder ob ein Regierungschef dies gegenüber Eric Trump tatsächlich so gesagt hat, geht aus dem Kontext nicht eindeutig hervor.
An dieser Stelle drängt sich die Frage auf, wieso ein Regierungschef dem Sohn des US-Präsidenten dies überhaupt erzählen sollte – vor allem, wenn es doch eigentlich geheim ist.
Nationalstaaten im Bitcoin-Fieber
Nachdem US-Präsident Donald Trump das Dekret zur Schaffung der strategischen Bitcoin-Reserve erlassen hat, verbreitet sich die Idee wie ein Lauffeuer.
Der CEO des „Pakistan Crypto Council“ kündigte auf der Bitcoin-Konferenz in Las Vegas an, dass Pakistan ebenfalls eine Bitcoin-Reserve errichten wird. Währenddessen soll das Land Kirgistan zugesagt haben, eine Bitcoin- und Krypto-Reserve zu ermöglichen, so ein hochrangiger Binance-Mitarbeiter.
El Salvador wurde zur ersten Nation, die aktiv Bitcoin kauft. Mittlerweile befinden sich 6.275 BTC in der öffentlich bekannten Wallet des mittelamerikanischen Landes – auch wenn unklar ist, ob El Salvador nach dem IWF-Deal noch weiter BTC akkumuliert oder lediglich Bestände verschiebt.
Das Königreich Bhutan baute die eigene Bitcoin-Reserve durch staatliches Mining auf. Laut Arkham Intelligence hält die Himalaya-Nation derzeit mehr als 10.500 BTC. Hin und wieder scheint das Land aber einen kleinen Teil der Bestände abzustoßen.
Am relevantesten dürften jedoch die weiteren Entwicklungen hinsichtlich der US-amerikanischen Bitcoin-Reserve sein.
Obwohl Trumps Dekret Zukäufe erlaubt – insofern diese budgetneutral vonstattengehen –, betonte Finanzminister Scott Bessent in der vergangenen Woche, dass die USA keine Bitcoin kaufen werden.
Wenig später ruderte Bessent zurück, indem er auf der Plattform 𝕏 schrieb, dass das Finanzministerium entschlossen sei, budgetneutrale Wege zu finden, um weitere Bitcoin zu akquirieren.
Wie viele Bitcoin den USA momentan gehören, ist momentan unklar. Arkham Intelligence ordnet der US-Regierung 198.000 BTC zu. Bessent glaubt derweil, dass die Reserve aus beschlagnahmten Bitcoin 15 bis 20 Milliarden US-Dollar schwer ist, was einen geringeren Bestand implizieren würde.
Sollte eine andere Nation wirklich im Verborgenen 200.000 Bitcoin gekauft haben, so hätte sie aktuell in jedem Fall die größte staatliche Bitcoin-Reserve – zumindest von denen, die der Öffentlichkeit bekannt sind.
Wenn Eric Trump also tatsächlich einen Regierungschef zitiert haben sollte, dann wäre es wohl der einer größeren Volkswirtschaft. Dass es sich dabei um die USA selbst beziehungsweise seinen Vater handelt, erscheint im Gesamtkontext als höchst unwahrscheinlich.
Unter dem Strich gibt es bislang jedoch keinerlei Bestätigung, dass ein Regierungschef eine derartige Aussage getätigt hat, und unklar ist sogar, ob das von Eric Trump überhaupt so gemeint war.