Anlässlich des vierten Jahrestags des Bitcoin-Gesetzes hat die Nationale Bitcoin-Behörde von El Salvador (ONBTC) am Sonntag die erste „Bitcoin-Zone“ in der Nationalbibliothek des Landes (BINAES) eingeweiht. Es handelt sich um einen öffentlichen Raum für Bitcoin-Literatur. Damit will El Salvador seine Position als Vorreiter bei der Integration von Bitcoin in Bildung, Kultur und Finanzwesen festigen.
Öffentlicher Raum für Bitcoin
Die neue Abteilung für Bitcoin-Literatur befindet sich im fünften Stock der Nationalbibliothek. Sie umfasst mehrere Sitzgelegenheiten sowie ein als Bitcoin-Logo gestaltetes Bücherregal mit zahlreichen Werken über Bitcoin und weiterer Fachliteratur zu Finanzthemen in spanischer und englischer Sprache.
Darunter befinden sich Titel wie „Der Bitcoin-Standard“ von Saifedean Ammous und „Broken Money“ von Lyn Alden.
Besucher können in verschiedenen Büchern stöbern und sich zudem über die strategische Bitcoin-Reserve des Landes informieren, die Präsident Nayib Bukele im Rahmen des Jubiläums des Bitcoin-Gesetzes um weitere 21 BTC aufgestockt hat.
Die Reserve beträgt nun 6.313,18 BTC im Wert von mehr als 700 Millionen US-Dollar.
Buying 21 bitcoin for Bitcoin Day. pic.twitter.com/3X4yKeiqzg
— Nayib Bukele (@nayibbukele) September 7, 2025
Die Idee für die Einrichtung eines öffentlichen Bildungs- und Informationsraums rund um Bitcoin stammt von einer Absolventin des salvadorianischen Bildungsprogramms CUBO+ und wurde von Präsident Bukele unterstützt und genehmigt. Am Sonntag eröffnete Stacy Herbert, Direktorin des „Bitcoin Office“ von El Salvador, schließlich die „Bitcoin-Zone“.
Stacy Herbert eröffnet die „Bitcoin-Zone“ in der Nationalbibliothek; Quelle: Dario El Salvador
Bildung, Kultur und Finanzen
Die „Bitcoin-Zone“ in der Nationalbibliothek ist ein weiteres Beispiel für die Vorreiterrolle El Salvadors bei der Integration von Bitcoin in pädagogische, kulturelle und wirtschaftliche Strukturen des Landes. Der Kulturminister Raúl Castillo bezeichnete die Zone als einen Ort für Dialog, Bildung und Diskussionen rund um Finanzthemen, Investitionen und Bitcoin.
Bedeutsam seien auch Bitcoin-Bildungsprogramme wie CUBO+, die zeitnahe Entwicklung von Banken und Kapitalmärkten für Bitcoin in El Salvador sowie die strategische Bitcoin-Reserve des Landes, betonte Herbert. All das basierte auf dem Bitcoin-Gesetz, das am 7. September 2021 in Kraft trat und El Salvador ins internationale Rampenlicht rückte, da neben dem Dollar nun auch Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt wurde.
Feierlichkeiten trotz Gesetzesreform
Im Zuge der Feierlichkeiten zum vierten Jubiläum des Bitcoin-Gesetzes wird jedoch kaum thematisiert, dass das Gesetz in seiner ursprünglichen Form nicht mehr existiert:
- Aufgrund der Bedingungen eines IWF-Kredits über 1,4 Milliarden US-Dollar musste eine Reform beschlossen werden, die am 1. April 2025 in Kraft trat:
- Bitcoin bleibt zwar legal verwendbar, verliert jedoch seine verbindliche Akzeptanzpflicht sowie den Status als gesetzliches Zahlungsmittel.
- Die Reform legt den Schwerpunkt auf freiwillige Nutzung, während die Verpflichtung zur Steuerzahlung oder anderen staatlichen Zahlungen in Bitcoin aufgehoben wurde.
Trotz dieser Reform zeigen die Feierlichkeiten rund um das Bitcoin-Gesetz, dass El Salvador weiterhin auf Bitcoin setzt und dessen Integration aktiv vorantreibt.