Die Capital Group, ein 94 Jahre alter Investmentgigant, hat weniger als 1 Milliarde US-Dollar in Bitcoin-Aktien wie Strategy (ehemals MicroStrategy) und das japanische Pendant Metaplanet investiert und daraus mehr als 6 Milliarden US-Dollar gemacht. Die treibende Kraft ist der Portfoliomanager Mark Casey, der BTC laut eigener Aussage liebt und als eines der coolsten Dinge bezeichnet, die jemals von Menschen erschaffen wurden.
Capital Group ist bullisch auf BTC
Die Capital Group ist eine der ältesten und größten unabhängigen Investmentgesellschaften der Welt. Circa 3 Billionen US-Dollar verwaltet das in Los Angeles, Kalifornien, ansässige Finanzunternehmen.
Bekannt ist die Capital Group vor allem für ihren eher konservativen Investitionsansatz. Umso bemerkenswerter ist es, dass der Vermögensverwalter eine große Bitcoin-Wette eingegangen ist.
Der Portfoliomanager Mark Casey, der seit 25 Jahren bei dem Investmentgiganten arbeitet, hat die Capital Group zu dem Asset geführt, heißt es in einem heute erschienenen Wall Street Journal-Artikel.
Casey, der seinen Anlagestil als von den „Value-Investoren“ Benjamin Graham und Warren Buffett geprägt beschreibt, ist ein waschechter Bitcoin-Befürworter geworden – und das, obwohl sein Vorbild Buffett das Asset kritisch sieht.
In einem Podcast mit Andreessen Horowitz bezeichnete der Portfoliomanager Bitcoin sogar als „eines der coolsten Dinge, die jemals von Menschen geschaffen wurden“.
Ich liebe Bitcoin einfach, ich finde es einfach so interessant.
Mark Casey in einem Podcast
Hinter Caseys Bitcoin-Enthusiasmus steht die Annahme, dass die Kryptowährung Gold als modernes Mittel zur Wertaufbewahrung ersetzt – und sich als nützlicher als das Edelmetall erweisen wird.
Casey und einige Kollegen bei der Capital Group gehen davon aus, dass die Marktkapitalisierung von Bitcoin eines Tages die des Edelmetalls überholen wird. Dafür bräuchte es Stand jetzt mehr als eine Verzehnfachung des Bitcoin-Kurses – bei gleichbleibendem Goldkurs.
Im Gegensatz dazu bezweifelt Casey, dass andere Kryptowährungen sich jemals als wertvoll erweisen werden. Der Portfoliomanager war unter anderem bei der Party von Strategy-Gründer Michael Saylor zu Gast, bei der das Knacken der Bitcoin-Kursmarke von 100.000 US-Dollar gefeiert wurde.
Investitionen in Bitcoin-Aktien
Seine Bitcoin-Sympathie drückt Mark Casey unter anderem durch Investitionen in die „Bitcoin Treasury Companies“ Strategy und Metaplanet aus.
Im Jahr 2021 investierte die Capital Group mehr als 500 Millionen US-Dollar in Strategy, um 12,3 % an dem größten Firmenhalter von Bitcoin zu besitzen. Seither konnte die Aktie des Unternehmens um mehr als 2.200 % steigen, wodurch diese Position allein mehr als 6 Milliarden US-Dollar wert ist. Strategy hält inzwischen unglaubliche 638.460 BTC im Gegenwert von circa 74 Milliarden US-Dollar auf der Bilanz.
Das Bitcoin-Engagement der Capital Group umfasst auch eine in diesem Jahr aufgebaute 5-%-ige Beteiligung an der japanischen „Bitcoin Treasury Company“ Metaplanet, die im vergangenen Jahr die Aktie mit der besten Performance war. Metaplanet hat mittlerweile einen Bitcoin-Bestand von 20.136 BTC aufgebaut. Überdies ist der Finanzgigant in das Mining-Unternehmen MARA Holdings investiert, das mehr als 50.000 BTC zu Investitionszwecken hält.
In den vergangenen Monaten sind die Aktien von Unternehmen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, so viele Bitcoin wie möglich zu kaufen, jedoch deutlich unter Druck geraten – trotz eines Bitcoin-Kurses nahe des Allzeithochs. Metaplanet handelt derzeit fast 75 Prozent unter dem Höchststand – bei Strategy sind es fast 40 Prozent. Die MARA-Aktie fällt derweil seit Jahren durch relative Schwäche auf.
Casey sagte dem Wall Street Journal, dass er und seine Kollegen „Bitcoin Treasury Companies“ auf die gleiche Weise analysieren wie Gold- oder Ölunternehmen. „Wir betrachten Bitcoin als Rohstoff“, so der Portfoliomanager.
Die indirekten Bitcoin-Investitionen des Vermögensverwalters, der einen aktiven Ansatz verfolgt, sind im Verhältnis zum gesamten Portfolio gering. Dennoch untermauern sie, dass die Firma – und insbesondere Portfoliomanager Casey – an den Erfolg des Assets glaubt.