- Das XRP Ledger hat bei Smart Contracts, Interoperabilität/Bridging und Tokenisierung in 2025 spürbar zugelegt.
- Im Fokus sollten für 2026 weniger Reibung fürs Onboarding, mehr hochwertige Assets sowie ein besseres Incentive-Programm stehen.
Zum Jahresende ziehen Stimmen aus dem XRP-Ledger-(XRPL)-Ökosystem eine gemischte, insgesamt positive Bilanz für 2025: spürbare Fortschritte bei Smart Contracts, Interoperabilität und Tokenisierung, aber weiterhin Schwachpunkte beim Nutzer-Onboarding, bei der Asset-Qualität, bei Incentives und bei der DEX-Liquidität.
Via X erklären dUNL-Validator Vet (@Vet_X0) und Anodos-Finance-CEO Panos Mekras, wo das XRP Ledger 2025 abgeliefert hat und welche Baustellen 2026 priorisiert werden müssen.
XRP-Ledger-Erfolge 2025
Vet beschreibt 2025 als ein Jahr, in dem gleich mehrere Entwicklungsstränge gleichzeitig vorangekommen sind, vor allem beim Thema Smart Contracts. In seinem X-Beitrag betonte er die großen Fortschritte:
„Bei Smart Contracts gab es viel Entwicklung, um das Alpha-Testnet herauszubringen – du kannst es heute deployen und damit herumspielen. Außerdem gibt es deutlich mehr Aufmerksamkeit in der Community.“
Für die Community bedeutet dies weniger einen Hype-Moment als ein Fundament: mehr Reife im Stack, mehr Sichtbarkeit, mehr Möglichkeiten für Entwickler.
Im DeFi-Bereich zeichnet Vet ein Bild, das vielen Ökosystemen vertraut ist: starkes Momentum zum Start, dann Ernüchterung.
„XRP DeFi kam stark aus 2024 heraus – mit Meme-Coins –, die Aktivität ist über das Jahr aber ausgetrocknet. Die Basisaktivität auf der DEX ist höher als vorher, aber 2026 haben wir enormes Potenzial, das auszubauen.“
Auf der Infrastrukturseite verweist Vet auf konkrete Integrationen: Wormhole sei live gegangen, Axelar ebenfalls; zudem sind „bridged yield-bearing issued assets“ auf dem XRPL gelauncht worden. Technologisch gibt es langfristig aber weiterhin Optimierungspotenzial:
„ZKP sieht wie ein Enabler für stärker vertrauensminimiertes Bridging aus.“
Parallel dazu hebt Vet Tokenisierung als besonders starkes Feld 2025 hervor, mit RLUSD als Zugpferd:
„Tokenisierung war sehr stark mit RLUSD, dazu kleinere Launches anderer Stablecoins und tokenisierter Fonds. Die Distributionskanäle dieser Assets sind aber weiterhin etwas, an dem wir arbeiten müssen.“
Er knüpft das direkt an die Adoption: Distribution gehe „Hand in Hand“ mit DeFi- und App-Entwicklung, also mit dem, was Nutzer tatsächlich zieht und bindet.
Weiterer Verbesserungsbedarf 2026
Panos Mekras formuliert drei Prioritäten für 2026, die vor allem auf Adoption und den Ausbau des Ökosystems zielen. Erstens:
„Batch-Transaktionen und gesponserte Gebühren/Reserven sollten so schnell wie möglich live gehen, weil sie entscheidend sind, um Reibung zu entfernen und massenhaft Consumer-Onboarding zu ermöglichen.“
Zweitens fordert er „mehr hochwertige“ Assets auf dem XRPL, besonders RWAs: Dazu zählen unter anderem renditetragende Stablecoins, tokenisierte Aktien und Rohstoffe. Drittens braucht es laut Mekras bessere Incentives:
„Endlich ein ernstzunehmendes Incentive- und Grant-Programm – die XRP Ledger Foundation muss mit realen Ressourcen für Builder nachlegen: bessere Dev-Tools, Finanzierung für Killer-Consumer-Apps und Use Cases, die Millionen auf den XRPL bringen können. Das umfasst auch mehr Liquidität auf der DEX/AMM, was ein ernstes Problem ist.“
Vet schließt sich dem ausdrücklich an und kommentiert knapp: Er stimme „allen drei Wünschen“ zu.