Der Stablecoin-Riese Tether plant, in den kommenden Monaten wieder Fuß im US-Markt zu fassen – mit einer brandneuen, speziell auf die Vereinigten Staaten zugeschnittenen digitalen Währung. Wie CEO Paolo Ardoino gegenüber Bloomberg erklärte, arbeite das Unternehmen intensiv an einem US-Dollar-gebundenen Stablecoin, der voraussichtlich Ende 2025 oder Anfang 2026 eingeführt werden soll.
Dieser Schritt folgt auf die Einführung des sogenannten GENIUS Act (Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins), der neue regulatorische Rahmenbedingungen für Stablecoins in den Vereinigten Staaten schafft. Tether will sich mit dem neuen Produkt strikt an diese Vorgaben halten.
Im Gegensatz zum international eingesetzten USDT, der weiterhin außerhalb der USA unter einem anderen rechtlichen Rahmen operieren wird, richtet sich der neue Stablecoin gezielt an den US-Markt – insbesondere an institutionelle Akteure und Banken. Vorgesehen ist der Einsatz für Zahlungsabwicklungen und Interbankentransaktionen.
Mit einem aktuellen Marktvolumen von über 162 Milliarden US-Dollar dominiert Tether zwar die globale Stablecoin-Landschaft, doch war das Unternehmen bislang aus dem regulierten US-Markt weitgehend ausgeschlossen. Frühere regulatorische Bedenken hatten den Marktzugang erschwert. Nun scheint sich das Blatt zu wenden.
Ardoino kündigte an, dass man den neuen Stablecoin „in den nächsten Monaten offiziell vorstellen“ wolle. Die Pläne seien bereits weit fortgeschritten. Damit steht der US-Markt vor einem möglichen Wendepunkt: Der größte Stablecoin-Anbieter der Welt will mit einer regulatorisch konformen Alternative zurückkehren – und könnte die Karten im digitalen Dollar-Wettbewerb neu mischen.