Chainlink rückt zunehmend ins Rampenlicht der Blockchain-Integration bei SWIFT – ein Bereich, in dem Ripple mit XRP seit Jahren Ambitionen hegt. Neueste Berichte zeigen, dass SWIFT bereits Chainlink-Technologie nutzt, um mehr als 11.000 Banken mit öffentlichen und privaten Blockchains zu verbinden. Für manche ist das ein entscheidender Schritt in Richtung echter Massenadoption und ein Vorsprung gegenüber XRP.
SWIFT-Partnerschaft als institutioneller Türöffner
Chainlinks Arbeit im institutionellen Umfeld umfasst inzwischen Kooperationen mit Schwergewichten wie der DTCC, Mastercard, verschiedenen Zentralbanken und führenden Asset-Managern. Das Herzstück dieser Aktivitäten ist die enge Zusammenarbeit mit SWIFT, um Daten- und Transaktionsflüsse zwischen unterschiedlichen Blockchains zu ermöglichen.
Zack Rynes, einer der bekanntesten Chainlink-Befürworter, betont, dass SWIFT-Mitglieder über das Chainlink-Netzwerk mit jeder beliebigen öffentlichen oder privaten Blockchain verbunden werden können – theoretisch also auch mit dem XRP Ledger. Praktisch allerdings, so Rynes, sei die Realität weit von der Vorstellung entfernt, XRP könne SWIFT vollständig ersetzen. Stattdessen verbinde Chainlink aktuell 11.500 SWIFT-Partnerbanken direkt mit der Blockchain-Infrastruktur.
People claim $XRP will replace Swift, when in reality Swift is working with @Chainlink to connect 11,500 Swift member banks to any public/private blockchain
There’s a million examples of this kind of disconnect between narrative and reality$LINK = institutional coin pic.twitter.com/nt0XXtleV9
— Zach Rynes | CLG (@ChainLinkGod) August 10, 2025
Für Rynes spiegelt die aktuelle Marktbewertung – rund 14 Mrd. USD für LINK gegenüber 188 Mrd. USD für XRP – ein Missverhältnis wider, wenn man die institutionellen Fortschritte vergleicht.
XRP-Befürworter kontern mit Praxiserfahrung
Diese Sichtweise teilen nicht alle. Dom Kwok, Mitgründer von EasyA, widersprach öffentlich der These, Chainlink sei „das Ripple, das tatsächlich funktioniert“. Er berichtet, Ripple-Technologie bereits im realen Einsatz gesehen zu haben, während er Chainlink weder praktisch im Einsatz noch unter aktiven Entwicklern angetroffen habe. In seiner Erfahrung zeigt sich erst „vor Ort“ bei den Entwicklern, welche Technologie tatsächlich skaliert.
Technologischer Wettlauf um den Finanzsektor
Die Partnerschaft zwischen Chainlink und SWIFT besteht seit 2016, hat sich zuletzt jedoch deutlich beschleunigt. Auf der jüngsten Chainlink SmartCon wurde ein Proof-of-Concept vorgestellt, der das Cross-Chain Interoperability Protocol (CCIP) nutzt, um SWIFTs bestehende Messaging-Infrastruktur mit mehreren Blockchains zu verbinden. Bereits im Mai 2023 testeten BNY Mellon und BNP Paribas erfolgreich den Transfer tokenisierter Vermögenswerte über verschiedene Blockchains hinweg.
Damit verdichtet sich das Bild zweier konkurrierender Visionen: Ripple mit seiner langjährigen Fokussierung auf grenzüberschreitende Zahlungen und Chainlink als universelle Brücke zwischen Finanzinfrastruktur und Blockchain-Welt. Welches Modell sich durchsetzt, dürfte maßgeblich davon abhängen, welche Technologie in den kommenden Jahren stärker in reale Bankprozesse integriert wird.