Die Preise für Gas im Endverbrauchermarkt zeigen seit mehreren Monaten einen deutlichen Abwärtstrend. Nach den turbulenten Jahren zuvor haben sich die Kosten für Haushaltskunden in diesem Jahr merklich verringert – ein Trend, der voraussichtlich auch im Jahr 2026 anhalten wird.
Zu Beginn des Jahres 2025 erreichten die Gaspreise für Neukunden zeitweise Werte von rund 10 Cent pro Kilowattstunde, mit einem Spitzenwert Mitte Februar bei 10,35 ct/kWh. Seit April liegen die Preise konstant unterhalb dieser Marke und betragen laut dem Vergleichsportal Verivox aktuell knapp unter 8 Cent pro Kilowattstunde; am niedrigsten waren sie am 24. Dezember mit nur noch 7,99 ct/kWh. Insgesamt sank der Gaspreis seit Jahresbeginn um etwa 1,9 Cent je Kilowattstunde – das entspricht einem Rückgang von circa 19 Prozent und entlastet Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar.
Vor diesem Hintergrund wird sich der CO2-Preis im nationalen Emissionshandel im kommenden Jahr nur begrenzt auf die Gaspreise auswirken. Für das Jahr 2026 ist ein Auktionsverfahren vorgesehen, bei dem der CO2-Preis zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne liegen soll. Selbst wenn der Preis am oberen Ende dieses Rahmens liegt, würde dies den Endkundentarif maximal um etwa 0,2 Cent pro Kilowattstunde erhöhen – zumal in den aktuellen Preisen bereits ein CO2-Kostenanteil von rund 55 Euro pro Tonne enthalten ist.
„Der Gasmarkt hat sich deutlich beruhigt und diese positive Entwicklung kommt direkt bei den Verbrauchern an“, erklärt Dr. Timm Kehler vom Vorstand der Gas- und Wasserstoffwirtschaft. „Der CO2-Preis bleibt auch im nächsten Jahr klar begrenzt und beeinflusst die Preise daher nur moderat. Die zu erwartenden Preissenkungen übersteigen mögliche Mehrkosten durch den Emissionshandel deutlich.“ Zudem weist er darauf hin: „Gas verursacht einen geringeren CO2-Ausstoß als andere fossile Energieträger; deshalb wirken Änderungen beim CO2-Preis hier weniger stark als beispielsweise an Tankstellen.“ Ein weiterer Vorteil: Wer klimaneutrales Biomethan nutzt, muss gar keinen CO2-Aufschlag zahlen.
Die optimistische Preisprognose stützt sich zudem auf eine wachsende Angebotslage auf globaler Ebene. Laut dem IEA-Bericht „Gas Report 2025“ wird bis zum Jahr 2030 eine Steigerung der LNG-Exportkapazitäten um rund 300 Milliarden Kubikmeter erwartet. Die LNG-Terminals entlang deutscher Küsten gewährleisten dabei einen verlässlichen Zugang zu internationalen Märkten, verbessern die Marktliquidität und tragen somit zur Dämpfung von Preisschwankungen bei sowie zur langfristigen Sicherung der Versorgungssicherheit.
Daher spricht vieles dafür, dass auch das kommende Jahr durch stabile sowie gut kalkulierbare Gaspreise geprägt sein wird.
Verbraucherinnen und Verbraucher können mithilfe des CO₂-Preisrechners der Gas- und Wasserstoffwirtschaft ganz konkret nachvollziehen, wie sich Veränderungen beim CO₂-Preis auf ihre Heizkosten auswirken werden.
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