Die Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) diskutiert die Möglichkeit, die Zuzahlungen für Medikamente zu erhöhen, um die finanziellen Belastungen der gesetzlichen Krankenkassen zu verringern. Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände lehnt diesen Vorschlag jedoch entschieden ab.
„Wir stehen fest an der Seite der Patientinnen und Patienten. Gesundheit sollte nicht vom Geldbeutel abhängen“, betont ABDA-Präsident Thomas Preis. „Höhere Zuzahlungen könnten dazu führen, dass viele Menschen sich notwendige Medikamente aus finanziellen Gründen nicht mehr leisten können.“ Dies könnte ernsthafte Folgen haben: Therapieabbrüche, eine Verzögerung bei der Behandlung von Krankheiten und letztlich höhere Kosten für das Gesundheitssystem – anstelle einer erhofften Entlastung für die Krankenkassen.
Eine Erhöhung der Zuzahlungen hätte auch erhebliche Auswirkungen auf die Apotheken. „Die Apotheken vor Ort sollen erneut als Inkassostelle fungieren“, so Preis weiter. „Bereits jetzt tragen wir selbst die Kosten für Kartenzahlungen und erleben häufig Probleme beim Einzug von Zuzahlungen.“ Höhere Zuzahlungen würden den bargeldlosen Zahlungsverkehr weiter belasten und das finanzielle Risiko für Apotheken erhöhen. „Das lehnen wir entschieden ab.“
Zuzahlungen kommen ausschließlich den Krankenkassen zugute. „Wenn die Politik an diesem System festhält, müssen auch die Krankenkassen dafür sorgen, dass sie diese Zahlungen direkt bei ihren Versicherten einziehen“, fordert Preis nachdrücklich. „Es kann nicht sein, dass Apotheken zusätzlich belastet werden, während ihre wirtschaftliche Lage ohnehin angespannt ist.“
Die ABDA appelliert an die Bundesregierung, von höheren Zuzahlungen abzusehen und stattdessen nachhaltige sowie solidarische Lösungen zur Finanzierung des Gesundheitssystems zu entwickeln – ohne Patientinnen und Patienten sowie Apotheken weiter unter Druck zu setzen.
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