- EU-Pläne zur Chat-Kontrolle sorgen in der Kryptobranche für wachsende Unruhe, da die International Association for Trusted Blockchain Applications (INATBA) vor erheblichem Schadenspotenzial warnt.
- Maßnahmen wie die Pflicht zum Client‑Side‑Scanning, würden die private Kommunikation untergraben und sogar die Verschlüsselung der europäischer Blockchain‑Netze gefährden.
Der Kern der Kritik: Chat Control durch Client‑Side‑Scanning bedeutet, dass Nachrichten vor der Verschlüsselung automatisch durchsucht werden. Damit wird die Ende‑zu‑Ende‑Verschlüsselung faktisch ausgehebelt. INATBA betont, dass dies einen gefährlichen Präzedenzfall schafft, der weit über Messaging‑Dienste hinausreicht.
Blockchain‑Systeme basieren auf denselben kryptografischen Prinzipien wie sichere Kommunikation. Werden diese Prinzipien geschwächt, entstehen systemische Risiken für die Sicherheit von Wallets, Private Keys, Zero‑Knowledge‑Proof und digitale Identitäten.
Für Web3‑Unternehmen wäre das ein großer Standortnachteil. Entwickler müssten EU‑spezifische, weniger sichere Versionen ihrer Produkte bauen oder Europa verlassen. Gleichzeitig würde das Vertrauen der Kunden in europäische digitale Infrastrukturen erodieren.
Innovationsfähigkeit in Gefahr
Europa ist mit den MiCAR, der EUDI‑Wallet und einem klaren regulatorischen Rahmen globaler Vorreiter im Web3. Doch Chat Control droht diesen Vorsprung zu zerstören. Die INATBA warnt, dass die Regulierung nicht nur Grundrechte wie Privatsphäre und Datenschutz berührt, sondern auch die digitale Souveränität Europas infrage stellt.
Starke Verschlüsselung ist kein Hindernis für Sicherheit, sondern deren Voraussetzung. Eine Infrastruktur, die auf verpflichtenden Scans privater Kommunikation setzt, schafft neue Angriffsflächen und unterminiert das Vertrauen in digitale Dienste.
Die INATBA plädiert daher für Alternativen, die den Kinder- und Jugendschutz sicherstellen, ohne das kryptografische Fundament des digitalen Europas einzureißen. Die Organisation macht deutlich:
Wer Verschlüsselung schwächt, schwächt nicht nur die Privatsphäre der Bürger, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Web3‑Unternehmen.