Im Jahr 2024 ist das potenzielle Treibhauspotenzial der in Deutschland verwendeten fluorierten Treibhausgase im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 % zurückgegangen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) betrug die Klimawirksamkeit dieser Gase rund 7,0 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, während es im Jahr 2023 noch etwa 7,2 Millionen Tonnen waren. Besonders starke Rückgänge zeigten sich in den Branchen der chemischen Erzeugnisse (-53,2 % auf 0,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente), dem Großhandel ohne Kraftfahrzeuge (-45,8 % auf 0,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) sowie im Maschinenbau (-17,0 % auf 1,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente).
Die Menge an fluorierten Treibhausgasen, die innerhalb eines Jahres eingesetzt wird, entspricht nicht zwangsläufig der tatsächlich freigesetzten Menge desselben Zeitraums. Aus diesem Grund werden diese Stoffe als „potenziell emissionsrelevant“ eingestuft. Das Umweltbundesamt prognostizierte für Deutschland im Jahr 2024 Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Höhe von etwa 649 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten – ein Rückgang von rund 3,4 % gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil fluorierter Gase an den gesamten Emissionen lag dabei bei circa 1,4 %.
Nutzer setzen vermehrt auf fluorierte Gase mit geringerem Klimapotenzial
Fluorierte Treibhausgase finden unter anderem Verwendung als Kühlmittel in Klimaanlagen und Kühlschränken oder als Treibmittel bei der Herstellung von Kunststoffen und Schäumen. Die klimatische Wirkung einzelner Gase variiert stark; zur Bewertung dient das CO₂-Äquivalent als Referenzgröße mit einem Erwärmungspotenzial von eins für Kohlendioxid (CO₂). Viele fluorierte Gase besitzen ein vielfach höheres Erwärmungspotential verglichen mit CO₂. Die Angabe in CO₂-Äquivalenten verdeutlicht daher die globale Erwärmungswirkung einer bestimmten Gasmenge bezogen auf eine entsprechende Menge Kohlendioxid.
Von insgesamt knapp 6.992 metrischen Tonnen eingesetzter fluorierter Treibhausgase entfielen allein etwa 2.273 metrische Tonnen (+13,3 % gegenüber dem Vorjahr) auf das Kältemittel R1234yf (Tetrafluorpropen). Dieses war somit das am häufigsten genutzte Gas und besitzt ein vergleichsweise geringes Klimaerwärmungspotential von eins pro Tonne CO₂-Äquivalent. Dementsprechend macht sein Beitrag zum potenziellen Gesamteffekt aller eingesetzten fluorierten Gase lediglich etwa 0,03 % aus.
R1234yf ersetzt zunehmend andere Substanzen wie R134a (Tetrafluorethan), welches eine deutlich höhere Klimawirkung mit einem Faktor von rund1300 besitzt. Im Jahr2024 wurden ca.1 .548metrischeTonnen dieses zweitmeistverwendetenGases eingesetzt –ein Rückgangvon16%gegenüberdemVorjahr.Dies entspricht einer klimatischen Wirkungvonetwa zweiMillionentonnenCO₂ – Äquivalentenundmachtdamit28 ,6%desgesamtenpotentiellenTreibhauseffektsderfluoriertenGaseninDeutschlandaus.
Anmerkungen zur Methodik:
Die Liste der erfassten fluorierten Treibhausgase wird jährlich anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse aktualisiert und gegebenenfalls um neue Substanzen erweitert; deshalb sind zeitliche Vergleiche nur eingeschränkt möglich.Die BerechnungderCO₂ – ÄquivalentewurdeabdemBerichtsjahr2021nachdenEmpfehlungendesIPCCFünftenSachstandsberichts2013durchgeführt.
Weiterführende Informationen:
Detaillierte Daten zur Nutzung fluorisierter Treibhausgase sowie Tabellen ab dem Jahr2016findenSieaufderThemenseite„KlimawirksameStoffe“imOnlineangebotdesStatistischenBundesamtes.ZusätzlichstehenErgebnissezuKlimathemenunterwww.destatis.de/klimazurVerfügung.
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