Feuerwerk verantwortungsvoll regulieren anstatt pauschal zu verbieten
Evaluierung zum Jahreswechsel der dfeug: Was geschah mit den eingereichten Vorschlägen?
Zu Beginn des Januars hat die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft Berlin-Brandenburg (dfeug) im Rahmen ihrer Evaluierung für den Jahreswechsel 2024/2025 detaillierte Analysen, Forderungen und Lösungsvorschläge an die politischen Entscheidungsträger übermittelt. Das Ziel war es, Sicherheit, Einsatzbelastung und gesellschaftliche Verantwortung miteinander zu verknüpfen, anstatt die jährlich wiederkehrende Diskussion auf ein generelles Verbot zu reduzieren.
„Seit November wird erneut in gewohnter fantasieloser Weise über ein generelles Verbot von Feuerwerken diskutiert. Was ist seit der Übergabe unserer Vorschläge im Januar tatsächlich geschehen? Ich befürchte wenig. Das bedauern wir sehr. Pauschale Verbote sind keine nachhaltigen Lösungen; sie können lediglich das Ende eines langen politischen und gesellschaftlichen Prozesses darstellen, jedoch nicht dessen Anfang. Verbote sind einfach umzusetzen; eine liberale Demokratie erfordert jedoch Arbeit“, so Lars Wieg, Vorsitzender der dfeug Berlin-Brandenburg.
Die dfeug setzt sich für gezielte Regelungen ein. Dazu gehören Einschränkungen in besonders gefährdeten Bereichen wie engen Straßen oder historischen Gebäuden sowie strengere Vorgaben beim Verkauf von Feuerwerk. Bereits im Januar hatte die dfeug konkrete Ansatzpunkte genannt, die ohne Änderungen auf Bundesebene umgesetzt werden könnten.
„Begrenzte Verkaufszahlen und höhere Anforderungen an Verkaufsstellen könnten tatsächlich zur Entlastung beitragen. Weniger und besser kontrollierte Verkaufsorte sind effektiver als pauschale Verbote. Diese Maßnahmen kann das Land Berlin selbst umsetzen. Es geht hier um verantwortungsvolle Regulierung statt um Symbolpolitik“, erklärt Wieg weiter.
Aus Sicht der dfeug sollte auch eine ehrliche gesamtgesellschaftliche Betrachtung Teil dieser Debatte sein. Der Großteil der Unfälle und Verletzungen sowie die zunehmenden Übergriffe auf Rettungskräfte während Silvester stehen nach Einschätzung der Einsatzkräfte in direktem Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum. Prävention, Aufklärung und Eigenverantwortung müssen daher ebenso Teil einer Lösung sein wie ordnungsrechtliche Maßnahmen.
Zum Jahresende appelliert die dfeug an Politik und Gesellschaft, diese Diskussion sachlich zu führen und bestehende Vorschläge ernsthaft aufzugreifen statt jedes Jahr bei einfachen Forderungen stehenzubleiben.
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