Sechzehn Verbände aus den Bereichen Bau, Baustoffe und Kreislaufwirtschaft haben in einem gemeinsamen Schreiben an Bundesumweltminister Carsten Schneider die dringende Überarbeitung der Ersatzbaustoffverordnung (ErsatzbaustoffV) bereits im ersten Quartal 2026 gefordert. Im Fokus stehen dabei vor allem jene Maßnahmen, die im Rahmen des Planspiels 2.0 zur ErsatzbaustoffV des Umweltbundesamts (UBA) im Sommer 2025 erarbeitet wurden und als besonders leicht umsetzbare Verbesserungen („low-hanging fruits“) in den Zwischenbericht vom 7. November 2025 eingeflossen sind.
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, erklärt: „Die Bauwirtschaft möchte verstärkt auf Recycling-Baustoffe setzen. Deshalb appellieren wir an die Bundesregierung, die Ersatzbaustoffverordnung zügig und pragmatisch anzupassen. Eine schnelle Novellierung sorgt für Rechtssicherheit, entlastet die Praxis und fördert ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft im Bausektor.“
Zu den zentralen Forderungen der Unterzeichner gehören unter anderem eine Vereinfachung der Analytikverfahren, klare Regelungen zur Bewertung von Grundwasserdeckschichten sowie für mobile Aufbereitungsanlagen sowie erleichterte Dokumentationspflichten. Die Verbände betonen ausdrücklich, dass es sich hierbei um unkomplizierte Änderungen handelt. Auch die Umweltministerkonferenz (UMK) unterstützt laut Medienberichten diese Forderung nach einer schnellen Anpassung und bezeichnet eine praxisnahe Weiterentwicklung der Verordnung als „dringend notwendig“.
Im Schreiben wird zudem auf die hohe Dringlichkeit einer Novelle hingewiesen: „Vor dem Hintergrund von Artikel 5 Absatz 2 der Mantelverordnung sollte die Bundesregierung bis zum 1. August 2025 prüfen, wie sich das Vollzugsregime auf mineralische Abfälle auswirkt und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.“ Die ursprünglich geplante Umsetzung erst in der zweiten Jahreshälfte 2026 sei angesichts neuer Erkenntnisse aus dem Planspiel sowie dem klaren Votum der UMK nicht mehr akzeptabel.
Unterzeichnet wurde das Schreiben von namhaften Organisationen wie der Bundesgemeinschaft Recycling-Baustoffe (BGRB), dem Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden (BBS), dem Bundesverband Deutsche Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE), dem Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO), weiteren Branchenverbänden sowie Forschungsinstituten wie FEhS – Institut für Baustoff-Forschung.
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